400 Euro für Bambule-Protest

Wegen Beleidigung und Widerstandes gegen Polizeibeamte ist ein 23-jähriger Bambule-Demonstrant gestern vor dem Hamburger Amtsgericht zu einer Geldstrafe von insgesamt 400 Euro verurteilt worden. Er soll im vergangenen November bei einer Bambule-Demo im Anschluss an ein Heimspiel des Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli auf der Reeperbahn die Polizisten als „Bullenschweine“ und „Nazis“ beschimpft haben, meldet NDR 90,3. Der Angeklagte hatte während der dreitägigen Verhandlung alle diese Vorwürfe allerdings als unrichtig zurückgewiesen. Der Antrag seines Anwalts, ein Videoband zu sichten, aus dem hervorgehe, dass vielmehr die Polizisten den jungen Mann angegriffen hätten, wurde vom Amtsrichter allerdings abgelehnt.

So blieb es vor allem bei den belastenden Aussagen von PolizeibeamtInnen, die betonten, der Angeklagte habe erst die Polizei beschimpft und sich anschließend einer Festnahme widersetzt. In seinem Urteil – 40 Tagessätze à 10 Euro – legte der Richter „die aufgeheizte Situation“ nach der Bambule-Räumung dem Angeklagten als mildernden Umstand aus – ebenso sein „noch sehr jugendliches Wesen“. Das Gericht gab dem Mann, der als Fahrradkurier tätig ist, auf den Weg, es sei „Zeit, erwachsen zu werden“. TAZ