Trauer in Kiel

Busunglück in Ungarn: 21 Todesopfer stammen aus Schleswig-Holstein. Noch nicht alle Toten identifiziert

Von den 33 Todesopfern des tragischen Busunfalls in Ungarn kommen allein 21 Reisende aus Schleswig-Holstein und zehn aus Niedersachsen. Endgültig sei diese Zahl jedoch noch nicht, berichtete das Lagezentrum der Polizei gestern in Kiel. Einen Tag nach dem Unfall, bei dem ein Reisebus von einem Zug erfasst und völlig zerfetzt wurde, war lediglich sicher, dass drei Urlauber aus Schleswig-Holstein mit unterschiedlich starken Verletzungen in Krankenhäusern behandelt würden. Noch seien nicht alle Opfer endgültig identifiziert, sagte Lagezentrums-Sprecher Manfred Schröder.

Acht der getöteten Reisenden kamen aus der Landeshauptstadt, sonstige Details zum Wohnort der Opfer wollte die Polizei nicht nennen. Am Vortag hätten Fernsehteams und Fotografen Angehörige von mutmaßlichen Opfern bedrängt. Dies solle möglichst vermieden werden.

Schleswig-Holstein und Niedersachsen stimmten derweil die Vorbereitungen für einen Flug von Angehörigen nach Ungarn ab. Der Reiseveranstalter Maxim habe bereits Zimmer in Ungarn gebucht und organisiere einen Flug, der gestern Abend von Hamburg aus starten sollte. Für den kommenden Dienstag um 11 Uhr ist ein zentraler Trauergottesdienst in der Kieler St. Nikolaikirche geplant.

Der deutsche Reisebus, in dem insgesamt 38 Menschen saßen, war am Donnerstagmorgen bei Siófok am Plattensee von einem Zug gerammt worden. Der aus Nordrhein-Westfalen stammende Busfahrer, ein ungarischer Reiseführer und 31 Touristen wurden dabei getötet, weitere sieben Insassen schwer verletzt. Nach den Ermittlungen war der Bus trotz Rotlichts auf den unbeschrankten Bahnübergang gefahren und auf den Gleisen stehen geblieben. Der herannahende Schnellzug erfasste trotz einer Notbremsung den Bus und zermalmte ihn. dpa/rtr/taz