Treffer, versenkt

Info-Stand statt großem Auftritt: FDP-Jäger verdirbt den Schills ihren Wahlkampf auf dem Schulschiff „Deutschland“. Die wollen jetzt Schadensersatz

Statt unter Polizeischutz und mit dem Namenspatron der Partei, Ronald Barnabas S., präsentierte sich der Bremer Wurmfortsatz der Schills gestern Abend mit einem Info-Stand vor statt auf dem Segelschulschiff „Deutschland“ in Vegesack.

Die geplante Wahlkampfveranstaltung an Bord fiel nicht, wie im Internet behauptet, „wegen Krankheit“ aus. Der Schulschiff-Verein hatte sie anderthalb Tage zuvor platzen lassen – nach einer zunächst gegebenen Zusage. „Als wir dann Anzeigen geschaltet und Plakate geklebt hatten, kam die Absage aus fadenscheinigen Gründen“, empört sich der Landesvorsitzende der Partei, Jan Timke. Er nannte das Verhalten des Schulschiffvereins „undemokratisch“. Timke mutmaßte, dass der erste Vereinsvorsitzende, Claus Jäger, der auch Bremer FDP-Spitzenkandidat ist, seinen Einfluss geltend gemacht hat: „Herr Jäger fürchtet wahrscheinlich die Konkurrenz.“

„Ich habe damit nichts zu tun“, reagiert der verärgert. Auf dem Schiff würden grundsätzlich keine Wahlveranstaltungen stattfinden, egal von welcher Partei. Die Mitarbeiterin, die die mündliche Zusage gegeben habe, sei von einer Privatanmeldung ausgegangen. Als sie Plakate für den Partei-Abend auf dem Schiff gesehen habe, sei sie „völlig entgeistert gewesen“, sagt der FDP-Mann. Laut Jäger entscheidet der Verein, wer das Schiff mieten könne.

Die „Rechtsstaatlichen“ wollen jetzt Schadensersatzansprüche geltend machen. Und der Hamburger Richter will trotzdem noch kommen: am 16. Mai nach Bremerhaven und am 22. nach Bremen . ube