Germania hebt ab

Ab dem 1. Juni will die Airline mit einer Tochter von Tegel aus zu Billigpreisen gen Süden starten

Die Berliner Fluggesellschaft Germania macht Ernst mit dem Ausbau ihrers Billigfluggeschäfts in Deutschland. Das Unternehmen werde seinen Betrieb am 1. Juni mit zunächst fünf Flugzeugen von Berlin-Tegel aus aufnehmen und dabei Einheitspreise für jede Strecke anbieten, sagte der Geschäftsführer der neuen Tochtergesellschaft Germania Express, Jürgen Branse, am Freitag dem Handelsblatt.

Bis Ende des Jahres solle die Flotte auf 17 Fokker-Maschinen erweitert werden. Neben Air Berlin, DBA, Germanwings, Hapag Lloyd Express sowie der irischen Ryanair ist Germania Express bereits die sechste Fluglinie, die in großem Stil neue Kunden mit Billigtarifen locken will.

Die Germania um Gründer und Eigentümer Hinrich Bischoff flog bisher vor allem Urlaubsgäste für große Touristikunternehmen und Bonner Parlamentarier. Für das Sommergeschäft 2003 hat der langjährige Partner TUI den Angaben zufolge jedoch erstmals keine Aufträge an Germania vergeben. Bischoff, der die meisten seiner rund 40 Flugzeuge an Airlines verleast, dränge ins Billigfluggeschäft.

Neben europäischen Business-Metropolen sollen laut Handelsblatt auch Ziele wie Mallorca, Ibiza und Nizza angeflogen werden, die ab 77 Euro pro einfache Strecke angeboten würden. Mit je fünf Flugzeugen wolle das Unternehmen noch in diesem Jahr auch in München, Hamburg und Stuttgart vertreten sein, auch Düsseldorf hat der Flugdiscounter im Visier.

Branse, ein Ex-TUI-Manager, soll bei Germania Express sein Know-how einbringen. Aus Berlin und Umgebung fliegen zudem der Hapag Lloyd Express, Buzz, Air Berlin und Germanwings zu Dumpingpreisen. DPA