Fahndung in Düsseldorf

Düsseldorf lässt nach nicht angemeldeten Hunden fahnden – für Steuergerechtigkeit und Stadtkasse

DÜSSELDORF taz ■ Der Stadtkämmerer von Düsseldorf hat eine neue Einnahmequelle aufgetan. 4.000 Hundebesitzer sollen ihre Vierbeiner nicht registriert und so die Stadt um die wohlverdiente Hundesteuer geprellt haben. Um diesen Zustand zu ändern, lässt die Stadt jetzt 100 Hundesucher des Privatunternehmens „Springer Kommunale Dienste“ von der Leine. In 300.000 Haushalten sollen sie prüfen, ob nicht irgendwo noch ein illegaler Hund versteckt ist.

Die Stadt Lüdenscheid hatte vor Kurzem die selbe Idee, der Erfolg war umwerfend: Am Ende der Fahndung hatten die Ermittler gerade so viele Hunde aufgespürt, dass die Mehreinnahmen durch die Hundesteuer die Ausgaben für den privaten Suchdienst ausgleichen konnten. Das soll in Düsseldorf besser werden: „Noch vor dem eigentlichen Beginn der Fahndung haben 998 Besitzer ihre Hunde freiwillig angemeldet“, teilt Stadtsprecher Volker Paulat mit. Bis zum 8. März gab es für die reuigen Steuerflüchtlinge nämlich noch einen Extra-Knochen: Ihnen wurde Straffreiheit zugesichert. Wer sich jetzt noch erwischen lässt, muss zusätzlich zu den 120 Euro pro Hund oder 600 Euro pro Kampfhund Steuern obendrein noch Bußgeld zahlen.

Die Stadt hofft auf einen satten Gewinn. „Schon jetzt haben wir die Hälfte der Ausgaben von 160.000 Euro wieder drin“, sagt Paulat. Aber auch ohne große Dividende sei die Aktion sinnvoll: „Das ist doch im Sinne der Steuergerechtigkeit und all derer, die brav ihre Steuer zahlen“, findet Paulat. Außerdem verursachten Hunde schließlich auch Aufwand, der kompensiert werden müsse. „Denken sie doch mal an die Hundehaufen“, sagt Paulat.

KLAUS JANSEN