Flugplatz für Drachen

Unternehmer wollen aus dem Flugplatz Loemühle einen Freizeitpark machen. Die Umsetzung ist ungewiss

MARL taz ■ Auf dem umstrittenen Flugplatz Marl-Loemühle sollen in Zukunft Kinder Drachen steigen lassen. Wenn es nach einer Interessengemeinschaft aus verschiedenen Unternehmen der Region ginge, könnte bereits zu Ostern 2005 auf dem Gelände des Fluplatzes ein „Natur- und Erlebnis-Dorado“ entstehen.

Im vergangenen Jahr hatte ein Reiseunternehmen aus Recklinghausen ein Privatisierungsangebot für den Flugplatz unterbreitet. Der Kreis Recklinghausen hatte den Flugplatz öffentlich ausgeschrieben, um ihn zu privatisieren. Da das Angebot des Reiseunternehmers nichts mit Fliegerei zu tun hatte, war es chancenlos. Ende Februar haben der Kreis sowie die Stadträte Marl und Recklinghausen die Schließung des Flugplatzes beschlossen. Alternative Nutzungskonzepte sind jetzt gefragt. Eines dieser Konzepte stellten potentielle Investoren – darunter Reiseunternehmer aus der Region – vor. Aus der 182.000 Quadratmeter großen Fläche soll ein „naturfreundlicher Freizeitpark“ werden. Die umliegenden Wiesen und Ackerflächen gehören Landwirten, die ihren Grund und Boden lediglich für den Flugbetrieb an die Loemühle GmbH verpachtet haben. Mit denen sind „partnerschaftliche Gespräche“ geplant, sagt Gerhard Teutlings, Sprecher des Konsortiums. Die Landwirte gelte es vom Natur- und Freizeitkonzept zu überzeugen. Doch es sei kein Problem, sie mit ins Boot zu holen, meint Teutlings.

Den Flugzeugbesitzern, die ihre Maschinen auf Loemühle geparkt haben, will der Flugplatz Bottrop Schwarze Heide eine Bleibe zu Sonderkonditionen anbieten. Ob die Investoren und Betreiber ihr Konzept umsetzen können, hängt von der Entscheidung der Loemühle-Gesellschafter ab. Marls Oberbürgermeisterin Uta Heinrich (parteilos) schließt nicht aus, dass die endgültige Schließung des Flugplatzes zu verhindern ist. Auch das NRW-Verkehrsministerium hatte sich in die Schließungsdebatte eingemischt und sich für den Erhalt ausgesprochen. Zum vorgeschlagenen Konzept sagt der Sprecher der Stadt Marl, Peter Hofmann: „Die Rechnung kann nicht ohne den Wirt gemacht werden.“ MERJAM WAKILI