Opfer der Quote

Neuer Vorstand der Grünen-Fraktion in Niedersachsen ist komplett: Ina Korter und Ursula Helmhold werden Stellvertreter von Stefan Wenzel

Hannover taz ■ Die Grünen-Männer im niedersächsischen Landtag werden demnächst zwei Quotenopfer zu beklagen haben. Ursula Helmhold und Ina Korter werden nämlich mit großer Wahrscheinlichkeit die beiden bisherigen Fraktions-Vizes Enno Hagenah und Hans-Albert Lennartz ablösen. „Wir haben uns nach Abstimmung in der Fraktion um die Posten beworben“, sagte Helmhold zur taz. Gegenkandidaten sind offenbar nicht zu erwarten. Fraktionschefin Rebecca Harms hatte mit ihrem Spitzenplatz auf der Grünen-Liste zur Europawahl eine Rochade im Vorstand ausgelöst. Weil die Grünen den Haushalts-Experten Stefan Wenzel als Chef favorisierten, musste wegen der in der Partei-Satzung festgelegten Quotierung mindestens einer der beiden bisherigen männlichen Stellvertreter zurücktreten.

Harms hatte bereits angedeutet, dass sie zwei Frauen favorisiere. „Wir finden es wichtig, wenn der Vorstand quotiert ist“, betonte auch Helmhold (47). Die sozial- und frauenpolitische Sprecherin der Fraktion ist gelernte Krankenschwester und Lehrerin. Ihr Wahlkreis ist Rinteln. Korter (49), Lehrerin aus Nordenham, ist für die Schulpolitik zuständig.

Das bislang einzige Problem der neuen Frontfrauen: Mit dem anstehenden Wechsel verliert die Grünen-Spitze zwei erfahrene Politiker. Während Hagenah seit sechs Jahren im Landtag sitzt und Lennartz bereits fünf Jahre Vorsitzender der Landespartei war, haben Helmhold wie Korter erst seit einem Jahr ein Parlamentsmandat. Am 15. März wird der neue Vorstand gewählt.ksc