Das große Singen und Tirilieren

Bremen wird im Juli zum Austragungsort der dritten Internationalen Chorolympiade

Bremen taz ■ „Dabeisein ist die höchste Ehre“ – unter diesem tugendhaften Motto steht die diesjährige Chorolympiade. Der Verein „Interkultur“ lädt vom 8. bis 18. Juli 350 Chöre aus aller Welt zum gesanglichen Wetteifern nach Bremen ein. Stargast und „Olympiaden-Botschafter“ ist die Kultfigur des deutschen Volkslieds, Gotthilf Fischer.

Peter Siemering, Geschäftsführer der Bremer Touristik Zentrale, erwartet einen regen Besucherandrang: „Alle Hotelbetten werden voll sein. Wir haben das genau ausgerechnet“, jubelt er. Bei der allerersten Chorolympiade vor vier Jahren in Linz waren 100.000 Musik-Fans nach Österreich gepilgert. Bremen rüstet sich nun für Laien-SängerInnen aus 72 Nationen. Vom Knabenchor bis zum Frauenkammerchor, ob Gospel oder Folklore – Sangesfreunde aller Altersstufen und Sparten können teilnehmen.

„Ob es sinnvoll ist, solch eine bunte musikalische Mischung zu offerieren, wird sich herausstellen“, sagt Moritz Puschke vom Bremer Domchor. Die Olympiade müsse vor allem unter künstlerischen und qualitativen Gesichtspunkten aufmerksam begleitet werden. Der Domchor nimmt nicht am Wettbewerb teil, eröffnet aber die Olympiade mit der „Hohen Messe in h-Moll“ von Johann Sebastian Bach.

In einem zweiten Sonderkonzert verarbeitet die Bremer Musical Company Fragmente bekannter Stücke wie „My fair Lady“ oder „Cabaret“ zu einer Klang-Collage. Bürgermeister Henning Scherf (SPD) kann das Großereignis kaum abwarten. Bereits gestern schmetterte er zusammen mit Gotthilf Fischer „Dona nobis pacem“. Ganz Bremen werde im Juli singen, prophezeite er euphorisch. amb