Senat erwägt Kauf der Gasag

Der rot-rote Senat erwägt, zehn Jahre nach der Privatisierung wieder beim Energieversorger Gasag einzusteigen. Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) bestätigte am Donnerstag Überlegungen zu einer Landesbeteiligung an der Gasag. Diese hätten aber „noch den Charakter interner Abstimmungen“. Ziel sei ein fairer Wettbewerb auf dem Energiemarkt. Die Opposition kritisierte den Vorschlag als unausgegoren und unglaubwürdig. In der Koalition aus SPD und Linkspartei ist ein Modell im Gespräch, das die Gründung einer neuen Gesellschaft für das Berliner Gasleitungsnetz vorsieht. Daran könnte sich das Land mit 25,1 Prozent beteiligen und hätte damit Einfluss auf Entscheidungen des Unternehmens. In einem Expertenpapier aus der Koalition, das dem Tagesspiegel vorliegt, heißt es zur Begründung: „Die Kommunalpolitik steht bei den Bürgern in der Pflicht, eine aktive Rolle für eine klimafreundliche und preisgünstige Energieversorgung einzunehmen.“ Die Gasag steht wie andere Versorger in der Kritik, weil sie die Gaspreise in den vergangenen Jahren kräftig angehoben hat. Eigentümer sind die Konzerne Gaz de France und Vattenfall Europe (Anteil je 31,575 Prozent) sowie die Thüga AG (36,85 Prozent). dpa