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Drei Plätze – eine Erkenntnis?

Drei Plätze mitten in Berlin sind derzeit in der Diskussion: Der Gendarmenmarkt, der anglisiert wurde. Der Bebelplatz, auf dem sich die Bücherverbrennung zum 70. Mal jährte. Der Rosa-Luxemburg-Platz, der umgestaltet werden soll. Anlass für die Berichterstattung ist das eine. Das andere, was dabei in den Blick kommt. Fazit: Alle drei Plätze unterliegen der Baustellenlogik. Unter den Bebelplatz kommt ein Parkplatz, um den Rosa-Luxemburg-Platz eine Stahleinfassung und der Gendarmenmarkt ist abgesperrt, weil er Filmkulisse ist.

Welcher Stellenwert aber kommt Plätzen zu, wenn sie nur noch als Modelliermasse einer Stadtgestaltung begriffen werden, die vor allem etwas nicht zulässt: Kontemplation, gewachsene Strukturen und Begegnung? Baustellen stehen für Umbruch. Aus Fertigem aber immer wieder Baustellen zu machen, das ist Anmaßung, weil es Aneignung verhindert. Es ist, als ob Berlin niemals einfach nur sein dürfte. WS