Ringe nur noch halb so breit

Die Stadt will die Raserei auf den Kölner Ringen eindämmen. Geplant ist, die vier Fahrspuren auf zwei zu reduzieren. Geschäftsleute haben Zustimmung signalisiert

KÖLN taz ■ Der Streit um die Kölner Ringe geht in die nächste Runde. Im vorigen Herbst hatte die Verwaltung auf Druck der Geschäftsleute eine zeitweise Sperrung des Innenstadtboulevards ausgesetzt. Die Lösung des Problems der „Ring-Raser“ wurde damit weiter auf die lange Bank geschoben. Im Bau- und Verkehrsausschuss wird heute mit einer neuen Vorlage ein weiterer Anlauf gemacht.

Um das Tempo zu drosseln, soll die Fahrbahn von vier auf zwei Spuren eingeengt werden. Die übrigen Fahrstreifen sollen zu „Mehrzweckstreifen“ werden, auf denen etwa Lieferwagen parken können. Mit dieser Lösung können offenbar auch die Geschäftsleute leben, wie sie bei internen Diskussionen mit der Stadtverwaltung versicherten.

Die FDP befürchtet jedoch, dass es dadurch zu noch mehr Staus auf den Kölner Ringen kommt, und will die neuen Pläne ablehnen. Bei den anderen Parteien besteht offenbar noch Diskussionsbedarf. Der Druck ist vor allem bei der CDU groß. Seit der Sohn von OB Fritz Schramma durch rücksichtslose „Ring-Raser“ als unbeteiligter Passant getötet wurde, fordern viele seiner Parteifreunde eine schnelle Lösung.

Die Geschäftsleute haben aber noch ein anderes Problem: das Aussehen des einstigen Prachtboulevards. „Lieblos zusammengewürfelt“ sei die „Stadtmöblierung“ aus Werbetafeln, Fahrradständern und Ähnlichem. Deshalb soll jetzt ein Konzept mit weniger und moderneren „Stadtmöbeln“ erarbeitet werden. Außerdem soll die Straßenbeleuchtung attraktiver werden. Frank Überall