Kormorane als Fanggerät

betr.: „In China an die Hand genommen. Im Reich der Mitte sind Reiseführer meist unverzichtbare Helfer im Umgang mit der fremden Kultur“, taz vom 29. 11. 08

Wer schon einmal auf dem Li-Fluss war, weiß, dass das romantische Bild der Kormoran-Fischer vor der Kulisse der Karst-Berge von der Wirklichkeit noch übertroffen wird. Nur für die Kormorane ist es weniger romantisch! Nicole Asmuth hat Ihren „privaten Blick“ etwas eintrüben lassen. Die Kormorane sind nicht „zu Gast bei den südchinesischen Fischern“, sie sind das Fanggerät. An einem Bein an eine Schnur gefesselt und den Hals so zugeschnürt, dass sie gerade noch atmen, aber den gefangenen Fisch nicht herunterwürgen können, holen sie den Fisch aus dem Wasser. Hierzulande wäre das wohl Tierquälerei. Immerhin: sie werden von den Fischern am Leben erhalten.

ULF ROSNOW, Göttingen