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A

Asmali Konak (Die Villa mit Weintrauben) Türkei 2003, R: Abdullah Oguz, D: Börzcan Deniz, Nurgül Yesikcay / Originalfassung ohne Untertitel

„Der Blockbuster der neuen Saison! Die letzte Folge der erfolgreichsten türkischen TV-Serie aller Zeiten. Eine wohlhabende Familie, die im bildschönen Kappadokien wohnt, erlebt neue Dimensionen im Leben, als die Söhne der Familie nach Ihrem Studium in Amerika zu ihrer Heimat zurückkehren. Natürlich mit neuen Geschäftsideen und modernen Bräuten. Es ist eine perfekte kommerzielle Idee von den Produzenten, die letzte Folge der erfolgreichsten Serie des türkischen Fernsehens in 35mm-Format zu drehen.“ (maxxcine.) Cinespace

Autobahnraser Deutschland 2004, R: Michael Keusch, Luke Wilkins, Niles Bruno Schmidt

„Eine Guppe spaßsüchtiger Teenager verteidigt die letzte Bastion deutscher Lebenskultur. Wer aber glaubt, dies sei die deutsche Antwort auf ‚The Fast and the Furious‘, liegt falsch. Die Story weist zwar einige Parallelen auf, im Vergleich mit dem US-Kinohit wirkt der deutsche Film jedoch wie ein Trabbi zu einer Corvette.“ (Cinema) Cinestar

B

Babij Jar Deutschland 2003, R: Jeff Kanew, D: Kartin Saß, Barbara de Rossi

„Babij Jar, so heißt eine Schlucht bei Kiew, in der 1941 mehr als 30.000 ukrainische Juden ermordet wurden. Vor allem Frauen und Kinder fanden in der idyllischen Talsenke ihren grausamen Tod. ,Babij Jar‘ zeigt das fiktive Schicksal der Familien von Lena und Natalya, die 20 Jahre in Freundschaft Tür an Tür leben, bis der Rassenhass sie entzweit. Als Lena die jüdischen Nachbarn an die Nazis verrät, organisiert Lenas Sohn deren Flucht. Kanew drehte sein Drama in eindringlichem Schwarz-Weiß, um nahtlose Übergänge zu den eingestreuten Dokumentaraufnahmen zu schaffen. Auch wenn die Darsteller mitunter überfordert wirken, geben sie den Opfern ein Gesicht. Und machen so das Grauen fassbar.“ (Cinema) City

Back To Gaya Deutschland 2004 R: Lenard F. Krawinkel, Zeichentrick-Spielfilm

„Die bepelzten Nager Boo und Sinu sind die Helden einer TV-Serie, die in dem künstlichen Paradies Gaya spielt. Eines Tages verschlägt es die beiden in die menschliche Wirklichkeit, denn ein verrückter Professor hat einen wichtigen Zauberstein gestohlen. Nachdem sich „Findet Nemo“ auf den deutschen Leinwänden ausgetobt hat, ist der Weg frei für neues Animations-Futter: „Back to Gaya“, die erste deutsche – auch wenn der Titel es nicht vermuten lässt – Produktion, die ausschließlich am Computer entstand. Die Erwartungen an ein Werk, das sich mit US-Vorbildern wie „Toy Story“ oder „Die Monster AG“ messen lassen muss, waren hoch und wurden erfüllt. Der furiose Cocktail aus „Indiana Jones“-, „Star Wars“- und anderen Action-Sci-Fi-Adventure-Elementen besitzt eine gute Story, aufregende Charaktere, originelle Ideen und kann dieses Niveau auch auf technischer Ebene halten.“ (Blickpunkt Film) Cinemaxx, Cinestar, Cinespace, Cinemaxx OL, Maxx DEL

Balzac und die kleine chinesische Schneiderin Frankreich 2002, R: Dai Sijie, D: Zhou Xun, Chen Kun

Kann ein Huhn ein „bürgerliches Übel“ sein? In dem abgelegenen chinesischen Dorf durchaus, in das die beiden 18-jährigen Studenten Luo und Ma in den 70er Jahren zur Umerziehung geschickt werden. Ihr Kochbuch aus der Stadt wird gleich vom Parteifunktionär als „bourgeoises Machwerk“ entlarvt und verbrannt, und das gleiche droht dem Instrument des Violinisten Ma, das die Dorfbewohner argwöhnisch wie eine Bombe unter sich herumreichen. Der Chefideologe entscheidet, dass es ein Spielzeug ist und auch ins Feuer gehört, aber dann rettet Ma die Situation, indem er eine Mozartsonate spielt und diese schlitzohrig „Mozart denkt an den Führer Mao“ nennt. Mit solch einem zärtlichen Spott hat noch kein chinesischer Intellektueller von der Kulturrevolution erzählt. Der in Frankreich lebende Schriftsteller Dai Sijie schilderte in seinem autobiographischen Debüt „Balzac et la petite tailleuse chinoise“ seine eigenen Jugenderfahrungen in den Zeiten der Kulturrevolution. Er selber hat sein Buch mit erstaunlicher Stilsicherheit und einem guten Sinn für den erzählerischen Fluss verfilmt. Aber anders als die meisten Chinesen erzählt er nicht von Gräueltaten, sondern schildert das Leben auf dem Dorfe mit einer ironischen Distanz, ja fast als Idylle, und wenn die beiden Studenten der liebreizenden Tochter des Dorfschneiders verfallen und sie bei heimlichen Vorlesestunden verführen, verändert sich der Film von einer sanften Satire in eine romantische Komödie, die „Umerziehung“ wird zu einer „éducation sentimentale‘ (hip) Gondel, Maxx DEL

Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull Deutschland 1957 R: Kurt Hoffmann, D: Lilo Pulver, Horst Buchholz

„Die Karriere eines ehrgeizigen Taugenichts, der seinen Charme, seine Verführungs- und Verstellungskünste unbekümmert für seinen gesellschaftlichen Aufstieg auf internationalem Parkett ausnützt. Der Film führt Thomas Manns unvollendeten ironischen Schelmenroman einigermaßen geschickt zu Ende. Dank der Mitwirkung Erika Manns am Drehbuch und sorgfältiger Besetzung hat er inspirierte Momente, ragt aber insgesamt nicht über das Niveau einer gepflegten Filmkomödie hinaus.“ (filmlexikon.de), City

C

Ciało - Die Leiche Polen 2003, R: Tomasz Konecki, Andrzej Saramonowicz, D: Rafal Krolikowski, Edyta Olszowka

„Der kleine Dieb Goldi flüchtet mit seinem Kompagnon Dizel und dem gestohlenen Diebesgut in einen Zug. Dort begegnen sie dem Geschäftsmann Wolter, der wenig später tot im Abteil liegt. Sie versuchen, die Leiche loszuwerden, um nicht verdächtigt zu werden. Eine schwarze Komödie, bei der man nicht weiß, was als Nächstes passiert.“ (Kommunalkino) Kino 46

City of God Brasilien 2002, R: Fernando Meirelles, D: Luis Otávio, Alexandre Rodrigues

„Welche Strafe hätte er denn gern? Eine Kugel in die Hand? Oder lieber in den Fuß? Der Delinquent, dem nur noch diese Wahl bleibt, lebt in der ,Stadt Gottes‘, einem Slum in Rio de Janeiro. Er hat geklaut und damit gegen den Kodex des Viertels verstoßen; jetzt, Auge in Auge mit dem schwer bewaffneten lokalen Gangsterboss - Ankläger, Richter und Henker in einer Person - , beginnt der Dieb zu weinen. Er ist sieben, vielleicht auch acht Jahre alt, und seine Tränen bewegten letztes Jahr ganz Brasilien und die Filmkritiker in aller Welt. Nun können sich endlich auch hiesige Kinogänger von der rasanten Ghettochronik des gelernten Werbefilmers Fernando Meirelles beeindrucken lassen. In Deutschland ist der Film wegen seiner drastischen Gewaltszenen erst ab 16 Jahren freigegeben - ein Alter, das in der ,Stadt Gottes‘ nur Überlebenskünstler erreichen.“ (Der Spiegel) City

Cold Creek Manor - Das Haus am Fluss Kanada 2003 . R: Mike Figgis, D: Dennis Quaid, Sharon Stone / Originalfassung ohne Untertitel

“Ein Ehepaar, das des Lebens in der Stadt überdrüssig geworden ist, will aufs Land ziehen. Nach langer Suche werden sie fündig: Das Cold Creek Manor ist exakt der Landsitz, von dem die beiden immer schon geträumt haben. Die Idylle währt allerdings nur kurz. Der ehemalige Besitzer des Anwesens taucht auf und entpuppt sich als aus dem Knast entlassener Psychopath, der nur ein Ziel kennt: Cold Creek Manor soll wieder ihm gehören - und dafür ist ihm jedes Mittel recht... Sharon Stone und Dennis Quaid in den Hauptrollen eines packenden, raffinierten und bis zur letzen Minute spannenden Psychothrillers, den Meisterregisseur Mike Figgis (‚Leaving Las Vegas‘) nach allen Regeln der Kunst in Szene setzt (movie.de) City

The Cooler USA 2003, R: Wayne Kramer, D: William H. Macy, Alec Baldwin

„Las Vegas bei Nacht - glitzernd, funkelnd und voller Glücksversprechen. Doch Bernie Lootz hat so viel Pech, dass es auf andere abfärbt. Seit Jahren arbeitet er seine Spielschulden als so genannter Cooler im Shangri-La ab. Er braucht sich einem Spieler bloß zu nähern, um jede Glückssträhne prompt zu beenden. Als der neue jungdynamische Co-Geschäftsführer Bernie zusammen mit anderen Relikten alter Zeiten rauswerfen will, beißt er bei Casino-Chef Shelly auf Granit. Nur noch wenige Tage braucht Bernie, bis er endlich schuldenfrei ist. Schnellstmöglich will er weg aus Las Vegas, doch da trifft er die Kellnerin Natalie. Endlich winkt das Glück auch Bernie. Ein stilvolles Regiedebüt, in dem Regisseur Wayne Kramer auch davon erzählt, dass der Mythos, der im Themenpark Las Vegas heute zelebriert wird, eigentlich nur noch in den Filmen von Scorsese, Soderbergh - und auch seinem eigenen lebt.“ (tip) City

D

Deep Blue Deutschland/Großbritannien 2003, R:Alastair Fothergill, Andy Byatt

„Einzigartige Einblicke in die Welt unserer Ozeane präsentiert ‚Deep Blue‘, ein visuell und akustisch beeindruckendes Leinwanderlebnis, das während jahrelanger Dreharbeiten rund um den Globus entstanden ist. Als eines der außergewöhnlichsten und aufwändigsten Projekte, die je im Bereich des Dokumentarfilms realisiert wurden, zieht der Film den Zuschauer magisch hinein in das faszinierende Leben unter dem Meeresspiegel. Die Reise führt von flachen Korallenriffs über die unwirtlichen Küsten der Antarktis in die Weiten des offenen Meeres bis hin zu den tiefsten Tiefen der Ozeane in die ewige Dunkelheit.“ (film.de) Gondel, Casablanca OL

Diva Frankreich 1980, R: Jean-Jaques Beineix, D: Wilhelmina Wiggins-Fernandez, Richard Bohringer / OmU

“Ein junger Postbote schneidet heimlich das Konzert einer von ihm bewunderten Opensängerin mit und gerät in tödliche Gefahr, als das Band mit einem zweiten verwechselt wird, das einen mächtigen Gangsterboss belastet. Mit märchenhaften Zügen gestalteter Kriminalfilm. Er verdichtet klassische Genre-Elemente mit mythisch-surrealen Motiven zu einer witzigen und einfallsreichen Persiflage auf die Ästhetik von Werbung und eine extravagante Konsumgesellschaft.“ (Lexikon des internationalen Films) Atlantis, Kino 46

E

21 Gramm USA 2003, R: Alejandro G. Inárritu, Roberto Salerno, D: Sean Penn, Naomi Watts

„‚21 Gramm‘ wovon? Man sagt, dies sei die Masse, die dem Körper im Augenblick des Todes entweiche: die Seele? Damit der Pseudomystizismus seines Hollywood-Debuts dem Zuschauer nicht schwerer aufliegt, zerhackt Alejandro Gonzáles Iñárritu die Chronologie seiner bizarren Telenovela zu einem Puzzle, in dessen Zentrum (wie schon bei ‚Amores perros‘) ein Autounfall zu stehen kommt. Der religiöse Schuldige (Benicio Del Toro); die Schöne, deren Familie ausgelöscht wird (Naomi Watts); der Mathematiker, den ein Spenderherz rettet (Sean Penn) - immer deutlicher treten die Verbindungen zutage. Und die Kraft des Films: wenn die Darsteller, geradezu bedrängt von der Kamera, den Lebensschmerz herausschreien.“ (NZZ)

Schauburg, CineStar

Erbsen auf halb 6 Deutschland 2003, R: Lars Büchel, D: Fritzi Haberlandt, Hilmir S. Gudnason

‚Erbsen auf halb 6‘ erzählt davon, wie die von Geburt an blinde junge Therapeutin Lilly dem gerade erst durch einen Unfall seiner Sehkraft beraubten Theaterregisseur Jakob wieder Lebens- und Liebeskraft verschafft. Der Film des Regisseurs Lars Büchel (‚Jetzt oder nie‘) zeigt die Love-Story als Abenteuerreise zweier Blinder durch Europas Nordosten; und dort geht es so turbulent, pittoresk und herzig zu, dass die Süßlichkeit des Ganzen doch reichlich erbsenschwer auf Gemüt und Magen des Zuschauers schlägt.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL

F

Fais-moi des vacances Frankreich 2002, R: Didier Bivel, D: Aymen Saidi, Ibrahim Koma / Originalfassung ohne Untertitel

„Endlich Sommerferien! Adama und Lucien, beide 10, müssen jeden Tag zusehen, wie ihre Nachbarn mit Sonnenbrillen und Shorts ausgestattet, fröhlich in den Urlaub fahren. Sie selbst langweilen sich in der tristen Hochhausiedlung zu Tode. Auch sie möchten weg, koste es, was es wolle! Zwar fehlt das Geld, aber an tollen Einfällen mangelt es nicht! Eine witzige, einfühlsame Komödie über ein heikles Thema.“ (kultur-frankreich. de) Kino 46, Atlantis

Findet Nemo USA 2003, R: Andrew Stanton, Lee Unkrich

In „Findet Nemo“ von den Pixar Studios, die Disney längst den Rang der besten Filmanimateure abgejagt haben geht es um den kleinen Fisch Nemo, der aus dem heimischen Korallenriff entführt wird und im Aquarium einer Zahnarztpraxis endet. Doch sein Vater und seine Freunde begeben sich auf eine heldenhafte Suche nach ihm, und wer die „Toy Story“-Filme oder „Das große Krabbeln“ kennt, kann sich vorstellen, wie fantasievoll, komisch und eben überhaupt nicht kindtümelnd das inszeniert ist. (hip) City, Cinemaxx, Cinespace, Cinemaxx OL

Freaky Friday USA 2003, R: Mark S. Waters, D: Jamie Lee Curtis, Lindsay Lohan

“‘Freaky Friday‘ erzählt von der Lust und Last, in die Haut eines anderen Menschen zu schlüpfen. Eine Mutter (Jamie Lee Curtis) und ihre 15-jährige Tochter Annabell (Lindsay Lohan) stellen eines Morgens verblüfft fest, dass sie ihre Körper getauscht haben. Nach dem ersten großen Hallo arrangieren sich die beiden notgedrungen mit dem Leben im Fremdkörper. Und siehe da: Mutter verwandelt sich, neu beseelt, in eine Rockröhre, während Töchterlein ihren Stiefvater auf einmal mit ganz anderen Augen betrachtet. Die pfiffige Komödie von Mark S. Waters gibt Hauptdarstellerin Curtis reichlich Gelegenheit zu zeigen, dass sie ihren Körper so kunstvoll führen kann wie ein Musikvirtuose sein Instrument.“ (Der Spiegel) City

Frida USA 2002, R: Julie Taymor, D: Selma Hayek, Alfred Molina

’Frida‘ erzählt zum Teil brav chronologisch das Leben von Frida Kahlo, aber schon mit dem ersten Bild zeigt Taymor, dass sie sich der Künstlerin eher poetisch als prosaisch nähern will: Da sieht man in leuchtenden Farben den Innenhof von Kahlos Haus, wo Affen und Pfauen frei herumlaufen. Dann schwankt ein Bett ins Bild und wird wie ein Sarg in die Straße getragen. Darin liegt Frida Kahlo, offensichtlich zugleich krank und triumphierend, die von Freunden zu ihrer ersten eigenen Ausstellung in Mexiko getragen wird. Diese Szene ist schönster magischer Realismus. (hip) City auch OV

Frühling im Herbst, Babí Léto Tschechien 2001 R: Vladimír Michálek D: Vlastímil Brodsky, Stella Zázvorková, „Die Rolle seines Lebens spielte Vlastimil Brodský 1974 in „Jakob der Lügner“. In seiner letzten Rolle [verkörpert] er eine ganz ähnliche Figur: Kurz nach der Premiere des Films und seiner Auszeichnung mit dem renommierten tschechischen Filmpeis beging er Selbstmord. Frantisek Hána, genannt Fanda, ist auch ein Meister der Lüge und des Betrugs. Zusammen mit seinem besten Freund gibt er sich schon mal als millionenschwerer Star der Metropolitan Opera aus, um auf Kosten des Immobilienmaklers Landschlösser zu besichtigen – potenzielle „Kaufobjekte“. Diese Lügen sind das einzige, was dem 80-Jährigen noch ein wenig Spaß am Leben bereitet. Vladimír Micháleks Film widmet sich dem Schicksal alter Menschen in der heutigen Gesellschaft, für die häufig weder ein Platz noch eine Funktion geblieben zu sein scheinen. Das Ergebnis ist aber keinesfalls depressiv oder gar rührselig, sondern ein erfrischender Alte-Leute-Film mit viel skurrilem bis makabren Witz.“ (schnitt.de) Schauburg

Frühling, Sommer, Herbst, Winter und ... Frühling Korea/Deutschland 2003, R: Kim Ki-Duk, D: Oh Young-Su, Kim Ki-Duk

„Ein schlichtes Holzhaus, auf der Oberfläche eines Bergsees, in der stillen Berglandschaft von Südkorea. Ein Ort der Meditation und des Zusichselberfindens, wo ein alter erfahrener Mann und ein wieseliges lernbegieriges Kind ihre Tage und Monate und Jahre verbrachten. Das Spiel der Wellen, die Linien, die der Regen zieht, die Gleichmütigkeit der Nebelschwaden, der Wechsel der Jahreszeiten. Mit einem wahrhaft coolen Film überrascht Kim Ki-Duk das Publikum, einem Meisterstück der Kontemplation, in dem man das Kino aufs Wesentliche, aufs Elementare reduziert sah. Kim Ki-Duk ist der Filmemacher der schweigsamen Menschen, all jener, die das Sprechen verlernt, den Glauben verloren haben an die Wunder der Kommunikation: Einer hat ‚Ich liebe dich‘ gesagt und es aber nicht so gemeint.“ (Süddeutsche Zeitung)Schauburg

G

Gegen die Wand Fatih Akin, D: Birol Ünel, Sibel Kekilli

Die Schauspielerin Frances McDormand lieferte als Jurypräsidentin bei der Verleihung mit einem Satz die perfekte Begründung dafür, warum die radikal-traurige Liebesgeschichte des türkischstämmigen Hamburgers Fatih Akin als das beste Werk der Berlinale ausgewählt wurde: „Your film is really Rock¥n¥ Roll“. Da erzählt einer frech, laut und radikal eine authentische Geschichte aus seiner Welt. Akin selber sagte auf der Presskonferenz, sie sei „wie ein Pickel“ gewesen, den er endlich „ausdrücken musste!“ Mit vollem Tempo fährt gleich in der ersten Sequenz des Films der 40-jährige Cahit sturzbetrunken sein Auto „gegen die Wand“ und landet als Suizidgefährdeter in der geschlossenen Abteilung des Krankenhauses Ochsenzoll. Dort trifft er auf Sibel, die sich die Pulsadern aufschnitt, um so ihrem islamistisch strengen Elternhaus zu entfliehen. Die beiden türkisch/deutschen Außenseiter schließen einen Pakt: Cahit wird Sibel heiraten, damit diese von zuhause ausziehen und frei das Leben genießen kann. Mit Liebe hat diese Zweckgemeinschaft gar nichts zu tun - so war es abgemacht, aber so funktioniert es dann natürlich überhaupt nicht, und deshalb stecken die beiden bald in einem hochkomplizierten Beziehungsgeflecht, das dadurch noch kompliziert wird, dass sie zusammen noch exzessiver und selbstzerstörerischer leben als vorher. Diese rebellische Lebensstimmung, diese Wut und dieses hemmungslos lustvolle Ausbrechen zeigt Akin mit einer ruppigen Offenherzigkeit und sympathischen Maßlosigkeit, die alle Formen und Konventionen sprengt. Der Filmemacher traut sich hier wirklich etwas. (hip) Cinema, CineStar, Wall OL, Maxx DEL

Die Geistervilla USA 2003, R: Rob Minkoff, D: Eddie Murphy, Terence Stamp

„Übersinnlicher Schabernack aus dem Hause Disney: Hellseherinnen ohne Unterleib, unheimliche Knochengerippe und singende Steinbüsten suchen Eddie Murphy eine Nacht lang heim. Der amüsante Geisterklamauk betreibt keinen Spezialeffekte-Overkill, sondern unterhält mit netten Einfällen, dezentem Eddie-Murphy-Slapstick und einer bizarren Liebesgeschichte. Sicher, die Zielgruppe liegt irgendwo zwischen 12 und 13 Jahren. Na und?“ (Cinema) Cinemaxx, Cinespace, Cinemaxx OL

Die Geschichte vom weinenden Kamel Deutschl 2003, R: Byambasuren Davaa, Luigi Falorni

„Die Filmhochschulabsolventen Byambasuren Davaa und Luigi Falorni führen uns in die Wüste Gobi, wo die Kamele der Hirtennomaden flauschig, niedlich und freundlich aussehen. Aber eines der Kamele ist gallig, es will nach schwerer Entbindung sein Neugeborenes nicht anerkennen und verweigert ihm Liebe, Nähe, Milch. Die Nomaden erinnern sich an ein altes, magisches Ritual: Ein Musiker soll mit seiner Geige das Muttertier zum Weinen und zur Besinnung bringen. Faszinierender Dokumentarfilm, berührendes Märchen und Parabel auf die Wirkungsmacht der Kunst - und des Kinos.“ (tip) Cinema

Good Bye, Lenin! Deutschland 2003, R: Wolfgang Becker, D: Daniel Brühl, Katrin Sass

„Kurz vor dem Ende der DDR ist die engagierte Sozialistin Christiane Kerner ins Koma gefallen. Als sie daraus wieder erwacht, muss jeder Schock für ihr Herz vermieden werden. So hält ihre Familie den längst aufgelösten Staat in der Wohnung am Leben, deutet historische Wahrheiten durch Lügen um, betreibt eine aufwändige Scharade, die bald allen über den Kopf wächst.“ (Blickpunkt:Film) City

Gothika USA 2003, R: Mathieu Kassovitz, D: Halle Berry, Robert Downey jr.

„Eine Kriminalpsychologin, die in einer geschlossenen Anstalt arbeitet, findet sich eines Tages selbst in einer Zelle wieder, weil sie ihren Mann ermordet haben soll. Auch der Zuschauer spürt beim erschütternd spannungslosen US-Debüt des französischen Regisseurs Mathieu Kassovitz (‚Die purpurnen Flüsse‘), wie schnell ein geistig gesunder Mensch den Verstand verlieren kann, wenn er einem dümmlich-konfusen Plot zu folgen versucht. Selbst Oscar-Preisträgerin Halle Berry kann das Ganze nicht fassen, lässt vor Erstaunen über das grenzdebile Buch in drei Vierteln aller Einstellungen den Mund weit offen stehen und wirkt in ihrer Rolle so grandios fehlbesetzt, als wäre sie von einem bösen Geist besessen.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Cinemaxx OL

H

Hero Hongkong/China 2002, R: Zhang Yimou, D: Jet Li, Maggie Cheung

“Am Hof des Königs von Qin schildert ein namenloser Krieger, wie er die drei gefährlichsten Feinde des Herrschers getötet hat. Handwerklich brillante Heldensaga aus der Zeit der chinesischen Reichsgründung im 3. Jahrhundert v. Chr., deren opulent-opernhafte Inszenierung einen Höhepunkt des Martial-Arts-Genres markiert. Eine traumhafte Bilderorgie voller filmischer Einfälle, Witz und Stilisierungen, deren Botschaft insofern strittig ist, als die Fabel sowohl als Kotau vor den derzeitigen Machthabern als auch als Plädoyer für Widerstand und Selbstbehauptung gelesen werden kann.“ (filmdienst) City

Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs USA/NZ 2003, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian McKellen

„Die Entscheidungsschlacht findet an vielen Orten statt, vor allem auf dem Schicksalsberg, wo Frodo (Elijah Wood) den Ring loswerden muss. Aber in der Kampfhandlung vor der Stadt Minas Tirith findet das Epos seine Summe in einem bewegten Fresko, in dem die computeranimierten Bilder zu einer völlig neuen Qualität finden. ‚Der Herr der Ringe‘ entscheidet sich in den Details, und weil Peter Jackson hier auf allen Linien siegt, ist seine Trilogie ein Triumph.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, CineSpace, Cinemaxx OL

Herr Lehmann Deutschland 2003, R: Leander Haußmann, D: Christian Ulmen, Detlev Buck

Als Erstes sieht man Bier! In der bekannten grünen Flasche aus Bremen – nur damit man schon mal eingestimmt wird auf die vielen Trinkgelage, die „Herr Lehmann“ zelebriert . Und geredet wird auch viel, denn was sonst machen Kneipengänger die Nacht lang zwischen den Schlücken? Dieses bis in die alkoholbeseelten Verästelungen ausgeführte Tresenpalaver hat Sven Regener so genau beobachtet und hochkomisch in seinem Debütroman verarbeitet, dass „Herr Lehmann“ sowohl bei der Kritik wie auch beim Publikum ein großer Erfolg wurde. Bei der Verfilmung war Regisseur Leander Haußmann nun so schlau, Regener selber das Drehbuch schreiben zu lassen. (hip) Gondel

The Hours USA 2002, R: Stephen Daldry, D: Nicole Kidman, Meryl Streep, Julianne Moore

Manche Romane sind Fortschreibungen von anderen Romanen, genauso wie Filme von Büchern gezeugt werden. Beides ist bei ,The Hours‘ der Fall, und dennoch riecht der Film nie nach Literaturverfilmung. Der britische Autor Michael Cunningham veröffentlichte 1998 seinen gleichnamigen Roman, der auf dem Buch ,Mrs Dalloway‘ von Virginia Woolfe und deren Leben aufbaute. Er erzählt von drei Frauen, drei Zeiten, drei Orten. Drei Geschichten, die thematisch nicht nur durch Mrs. Woolfes Buch miteinander verbunden sind. Die große Überraschung bei ,The Hours‘ ist, dass dies, obwohl alle Geschichten von Krankheit und Selbstmord handeln, alles andere als ein deprimierender Film ist. Das liegt zum einen an der kunstvollen Art, mit der die Erzählstränge ineinander verwoben wurden. Und Nicole Kidman wagt in der Rolle von Virginia Woolfe als Schauspielerin wirklich etwas.(hip) City

I

Im Dutzend billiger USA 2003, R: Shawn Levy, Steve Martin, Bonnie Hunt

„Shawn Levy, der zuletzt mit ‚Voll verheiratet‘ für reichlich komische Momente im Kino sorgte, amüsiert jetzt mit einem Remake von Walter Langs ‚Im Dutzend billiger‘ aus dem Jahr 1950. In diesem Fall kümmern sich Steve Martin und Bonnie Hunt um die zwölfköpfige Rasselbande und haben dabei zwar Koordinierungsprobleme, aber im Grunde so großen Spaß, dass der sich bisweilen sogar auf den Zuschauer überträgt. Das wird für einen soliden Erfolg, wenn auch wohl nicht für einen Riesenhit reichen. (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinemaxx OL

K

Kalender Girls Großbritannien 2003, R: Nigel Cole, D: Helen Mirren, Julie Waters

„Zwei beste Freundinnen im besten Alter haben ihn satt, den Unterricht in Broccoli- oder Teppichkunde am Women‘s Institute ihres nordenglischen Dorfes. Den jährlichen Vereinskalender wollen sie, zu einem guten Zweck selbstredend, statt wie üblich mit prächtigen Naturbildern mit Aufnahmen des eigenen, prächtigen Naturzustands schmücken – sprich: mit Nacktaufnahmen. Nigel Cole ist mit der Verfilmung einer wahren Begebenheit ein etwas harmoniesüchtiges, doch emanzipatorisches und bissiges Stück britisches Unterhaltungskino geglückt, das den Witz von „The Full Monty“ mit der Botschaft von „Billy Elliot“ verquickt. Für die Schönheit von (dezent) nackten, älteren Ladies allerdings fehlt bis heute jeder Vergleich.“ (NZZ) Cinema, Cinemaxx

Kill Bill: Volume 1 USA 2003, R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, Lucy Liu

Tarantinos vierter Film erzählt eine Revanche-Geschichte im stilisierten Metauniversum von Hongkong-Action-Kino: ‚Kill Bill‘ liefert 1000 Querverweise für den Connaisseur, aber auch ein pfeilgerades Schlachtfest für Tarantinofreunde, die nicht die letzten Jahrzehnte mit dem Studium des ‚Grindhouse‘-Kinos verbracht haben. Uma Thurman erwacht nach vier Komajahren und nimmt als ‚Die Braut‘ stilbewusste Rache für die Ermordung ihrer Hochzeitsgesellschaft und ihres ungeborenen Kindes.“ (tip) City

Kitchen Stories Norwegen/Schweden 2003, R: Bent Hamer, D: Joachim Calmeyer, Thomas Norström

„Man stelle sich vor: Da ist in den fünfziger Jahren eine Schar schwedischer Feldforscher nach Nordnorwegen ausgeschwärmt, um die Haushaltsgewohnheiten nordnorwegischer Junggesellen wissenschaftlich zu ergründen, und nun sitzt einer dieser Forscher wie ein Tennis-Schiedsrichter auf dem Hochstuhl in einer bäuerlichen Wohnküche und belauert einen alten Eigenbrötler, der sich als sehr bockiges Versuchskaninchen anstellt, bis Alkohol irgendwann die Zungen löst. Die Situation könnte kaum grotesker sein, und Bent Hamer entlockt ihr mit liebevoller Finesse ein Maß an Komik, das man sich nicht hätte träumen lassen. Wer in einem Film wie ‚Elling‘ diese offenbar spezifisch norwegische Sorte von knäckebrottrockenem, hintersinnigem Humor lieben gelernt hat, wird sein helles Vergnügen haben an den Purzelbäumen dieser Küchenkommunikationskomödie.“ (Der Spiegel) Schauburg

Königreich der Elefanten USA 1998

Elefanten gehören zu den bedrohten Tierarten der Erde. Zur Jahrhundertwende zogen noch mehr als 10 Millionen durch den afrikanischen Kontinent. 1970 waren davon noch 20 Prozent übrig, 1989 waren es nur noch 500.000 Tiere. Und so nah und so dick wie in „Königreich der Elefanten“ hat man die Rüsseltiere wirklich meist nicht gesehen. Es sei denn man wäre Elfenbeinjäger.(bes) IMAX Space Center

L

La grande vadrouille (Die grosse Sause) Frankreich 1966, R: Gérard Oury, D: Louis de Funès, Terry-Thomas / Originalfassung mit Untertiteln

„Seines Schauplatzes, das von den Deutschen besetzte Paris des Jahres 1942, ungeachtet, bereitet Gerard Ourys ‚Die große Sause‘ von 1966 fast ganz unbeschwertes Vergnügen. Louis de Funès, Bourvil und Terry Thomas landen da, als Flieger abgeschossen, mit dem Fallschirm, schlagen Hitlers Schergen aber auch zu Land mehr als ein Schnippchen.“ (taz) Kino 46, Atlantis

Last Samurai USA/Neuseeland/Japan 2003, R: Edward Zwick, D: Tom Cruise Ken Watanabe

„Das neue Starvehikel für Tom Cruise verherrlicht die untergehende Samuraikaste des 19. Jahrhundert. Kein naturgetreues Abbild der historischen Wirklichkeit, sondern ein verklärender Kriegermythos inklusive einer exotischen Romanze des US-Helden mit einer bezaubernden Japanerin. Ein unterhaltsamer, aufwändig produzierter Martial-Arts-Kostümfilm mit malerischen Schauplätzen und spannenden Schlachtszenen.“ (tip) Cinemaxx, Cinespace

Le château des singes (Kwom und der König der Affen) Frankreich/Großbritannien/Deutschland/Ungarn 1999, R: Jean-Francois Laguionie / Originalfassung mit Untertiteln

“Sympathisch-schnörkelloses Zeichentrick-Dschungelmärchen über einen jungen Affen, der in die Hände eines verfeindeten Stammes fällt, dort als Hofnarr den König unterhalten soll, ein Komplott vereitelt und dazu beiträgt, dass die Feindschaft zwischen den Völkern überwunden wird. Das Plädoyer für Freundschaft und Toleranz fließt dabei beiläufig in die Dialoge ein. Dank klarer Strukturen, einer dezenten Spannungsdramaturgie und liebenswerter Figuren auch für die jüngsten Kinogänger geeignet.“ (filmdienst) Atlantis, Kino 46

Le fabuleux destin d‘Amélie Poulain (Die fabelhafte Welt der Amélie) Frankreich 2001, R: Jean-Pierre Jeunet, D: Audrey Tautou, Matthieu Kassovitz / Originalfassung mit Untertiteln “Amélie, als Kind immer allein gewesen und mit blühender Phantasie gesegnet, arbeitet mit Anfang 20 als Kellnerin in einem Bistro am Montmartre, wo sie ihre verhärmte Kollegin verkuppelt und dem gemeinen Gemüsehändler Streiche spielt. Schließlich verliebt sie sich in den sanften Spinner Niro, dem sie erst einige Rätsel zu lösen aufgibt. In der ersten Stunde überrollt Jean-Pierre Jeunets wunderbar romantische Ode an die Liebe und Paris den Zuschauer, dann nimmt der Regisseur ihn mit an Bord und lässt ihn mit der schönsten Kinoheldin seit Jahren schwelgen, durch einen Film, der märchenhafte Züge mit den schönsten Elementen der Nouvelle Vague kreuzt.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis, Kino 46

Lichter Deutschland 2003, Hans-Christian Schmid, D: August Diehl, Julia Krynke

An der Oder, im Grenzgebiet zwischen Polen und Deutschland, hat Schmid sich von den Schicksalen und Lebensumständen der dort Lebenden inspirieren lassen: von jungen Zigarettenschmugglern, den an der Grenze Arbeitenden, bankrotten Kleinunternehmern, polnischen Taxifahrern, deutschen Bau-Spekulanten und Ukrainern, die versuchen, illegal über die Grenze in den leuchtenden Westen zu gelangen. ,Lichter‘ handelt von dem Leben an dieser Grenze an zwei Tagen. Die Sprünge zwischen den einzelnen Erzählsträngen irritieren zuerst ein wenig, aber nachdem man erkannt hat, dass ,Lichter‘ eine ostdeutsche Variante von Robert Altmans ,Short Cuts‘ ist, lässt man sich gerne durch die Geschichten führen. Auch an die nervös umherschwenkende Handkamera im Dogma-Stil hat man sich schnell gewöhnt, durch sie wirken die Bilder drastisch, direkt, dokumentarisch. (hip) Gondel, City

Long Walk Home Australien, Großbritannien 2002, R: Philipp Noyce, D: Evelyn Sampi, Laura Monaghan

“Es stinkt zum Himmel. Ein Polizist kommt mit dem Auto vorgefahren, entreißt drei kleine Mädchen den Armen ihrer Mütter, pfercht sie auf den Rücksitz und schafft sie in ein Heim. So geschehen in Australien 1931. Die Mädchen sind Mischlingskinder, und ein übereifriger Beamter will, dass sie in Heimen zu Dienstboten der Weißen erzogen werden. Die drei Mädchen finden sich mit ihrem Schicksal nicht ab und fliehen. Den Weg nach Hause kennen sie nicht, wissen nur, dass ihre Mütter am Zaun leben, der damals den Kontinent durchzog, als Schutz gegen die Kaninchenplage. 1500 Meilen trennen sie von ihren Familien, und ein Fährtensucher verfolgt sie. Der australische Regisseur Phillip Noyce erzählt in seinem Film die Geschichte der Flucht der Mädchen und die ihrer bornierten Häscher. Die Landschaft der australischen Wüste ist neben den Mädchen ein Hauptdarsteller in diesem sehenswerten Film, der für Australier zugleich ein Stück Vergangenheitsbewältigung darstellt.“ (Abendblatt) Gondel, City

Lost in Translation USA/Japan 2003, R: Sofia Coppola, D: Scarlett Johansson, Bill Murray

„‚Sleepless in Tokyo‘ müsste der zweite Film von Sofia Coppola eigentlich heißen. Aber das Nachtleben, in das sich die beiden Jetlag-geplagten und krisengeschüttelten Amerikaner gezwungenermaßen stürzen - sie mit eben abgeschlossenem Philosophiestudium, frisch verheiratet, er Ende fünfzig, Schauspieler, ehemüde -, ist nicht weniger verwirrend als der helllichte Tag. In wunderbar leichtem Ton wird hier eine Zufallsbekanntschaft an der Hotelbar mit Übersetzungsproblemen in der Fremde verbunden, wird das ‚umständliche‘ japanische Gerede vor dem Hintergrund einer anderen Kultur mit ihrer exaltierten Werbe- und Freizeitindustrie verständlich.“(Neue Zürcher Zeitung) Gondel, Casablanca OL

Luther Deutschland 2003, R: Eric Till. D: Joseph Fiennes, Alfred Molina

“Der Zwei-Stunden-Film ,Luther‘ ist die historisch akkurate Biografie des ewig zweifelnden und schwermütigen Reformators. Üppig inszeniert, brav chronologisch abgearbeitet und ohne unbequeme Querverweise zur Gegenwart. Nach etwas schwerfälligem Anfang läuft sich das Drama warm und bietet eine relativ spannende Geschichtslektion, in der man sogar einmal lachen darf: Wer auch immer auf die Idee kam, ausgerechnet Uwe Ochsenknecht als Papst zu besetzen, verdient einen Comedy-Ehrenpreis.“ (tip) Schauburg

M

Master and Commander - Bis ans Ende der Welt R: Peter Weir, D: Russell Crowe, Paul Bettany

„Der Kapitän eines Kriegsschiffs der englischen Marine jagt einem feindlichen Schiff der napoleonischen Truppen um die halbe Welt hinterher. Nur das hohe Ansehen, das er bei seiner Mannschaft genießt, verhindert eine Meuterei. Aufwändig inszeniertes Seeabenteuer, dessen Detailgenauigkeit und visuelle Effekte ebenso überzeugen wie die psychologische und darstellerische Präzision. Ein fesselnder, herausragender Film seines Genres.“ (filmdienst) City

Mission 3D USA 2003, R: Robert Rodriguez, D: Antonio Banderas, Carla Gugino, Sylvester Stallone, Salma Hayek

Den dritten Teil seiner Teenageragentenreihe „Spy Kids“ hat Regisseur Rodriguez dieses Mal in einem 3D-animierten Videospiel angesiedelt. Das sei „nur folgerichtig“ befindet die F.A.Z. Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Molière Frankreich 1977, R: Ariane Mnouchkine, D: Mitglieder des Théâtre du Soleil

„Mnouchkine zeigt das Leben des Komödianten als ein großes vierstündiges Spektakel mit mehr als 200 Darstellern ihres Ensembles: Von der sicheren Existenz eines 10-Jährigen in einem wohlhabenden Elternhaus über die Entscheidung, ein Jura-Studium zu beginnen und dem damit verbundenen Kontakt zu einer Theatergruppe bis zur eigentlichen Theaterkarriere unter dem Künstlernamen Molière. Vorgestellt von Pago Balke (Schauspieler und Regisseur).“ (Kommunalkino) Kino 46

Mona Lisas Lächeln USA 2003, R: Mike Newell, D: Julia Roberts, Kirsten Dunst

„Der Film spielt 1953 im exklusiven Wellesley College bei Boston, wo später Madeleine Albright und Hillary Clinton den ersten Schliff für ihre Politkarrieren erhielten - und tatsächlich sieht es dort so aus, wie sich der SPD-Generalsekretär Olaf Scholz eine Elite-Universität vorstellen dürfte: getäfelte Bibliotheken, manikürte Rasenflächen, frisch gewaschene Studentinnen. Die jungen Damen sollen zu pflichtbewussten Ehefrauen in spe erzogen werden, lautete das Ausbildungsziel der Eisenhower-Ära - kein Wunder, dass die neue Kunstgeschichtsdozentin (Julia Roberts) bald Ärger bekommt, als sie ihre Elevinnen (gespielt von Kirsten Dunst, Maggie Gyllenhaal und Julia Stiles) mit moderner Malerei und dezentem Feminismus verstört. Die gefällige, nur manchmal allzu glatte Inszenierung von Regisseur Mike Newell (‚Vier Hochzeiten und ein Todesfall‘) konzentriert sich auf das, was dieser Film dem - thematisch und dramaturgisch erstaunlich ähnlichen - College-Drama ‚Der Club der toten Dichter‘ voraus hat: Julia Roberts‘ Lächeln.“ (Der Spiegel) CineStar

Mon père, ce héros (Mein Vater, dieser Held) Frankreich 1991, R: Gérard Lauzier, D: Gérard Depardieu, Marie Gillain / Originalfassung mit Untertiteln

„Der verwicklungsreiche Prozeß von Bindung und Lösung zwischen einem Vater und seiner heranwachsenden Tochter während des Weihnachtsurlaubs, als ein junger Mann die Liebe des Mädchens erweckt. Eine auch Situationskomik enthaltende Komödie, die trotz Neubelebung verschiedener Klischees die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens und der Persönlichkeitsentwicklung psychologisch genauso richtig beschreibt wie die väterliche Ablösung vom geliebten Kind. Überzeugend auch durch die Lebensfrische der Darstellungskunst.“ (Lexikon des internationalen Films) Atlantis, Kino 46, Schauburg

Mystic River USA 2003, R: Clint Eastwood, D: Sean Penn, Kevin Bacon, Tim Robbins

„Mystisch mutet in Clint Eastwoods Kriminaltragödie, seiner besten Arbeit seit ,Unforgiven‘, jener Fluss an, welcher am herbstlich-grauen Arbeiterviertel von Boston vorüberzieht: Wie der Strom der Zeit scheint er Jimmy (Sean Penn), Dave (Tim Robbins) und Sean (Kevin Bacon) in den Abgrund mitzureißen. Freunde als Kinder, begegnen sie sich längst bloß noch zufällig, bis ein Mord die Vergangenheit wieder hochspült. Ungeachtet jeder Konventionalität ist dies - auch dank Sean Penn - Eastwoods wuchtigste Heraufbeschwörung von Trauer sowie seine düsterste Betrachtung über die Selbstjustiz.“ (Neue Zürcher Zeitung) City, CineStar

N

Neredesin Firuze - Firuze, wo bist du? Türkei 2004, R: Ezel Akay, D: Haluk Bilginer, Özcan Deniz / Originalfassung mit Untertiteln

„Die erste Musical-Fantasy-Komödie der Türkei. Ein Schnitt aus dem wahren Leben des Stars Özcan Deniz, die mit Gags und Musik erzählt wird.“ (metropol-kino) CineStar (OmU)

Neues von uns Kindern aus Bullerbü Schweden 1987, R: Lasse Hallström, D: Linda Bergström “Weitere Geschichten um die Mädchen und Jungen im schwedischen Dorf Bullerbü, entstanden nach den Erinnerungen von Astrid Lindgren. Eine bezaubernde und liebenswerte Beschwörung bedrohter Qualitäten des Kindseins, die einen sinnlichen Eindruck von Glücksmomenten und möglichem Miteinander vermittelt.“ (Lexikon des internationalen Films) City

O

Out of Time USA 2003, R: Carl Franklin, D: Denzel Washington, Eva Mendes

„Der Polizist einer verschlafenen Küstenstadt in Florida unterschlägt zum Wohle seiner verheirateten Geliebten beschlagnahmte Drogengelder. Als diese und ihre Mann ums Leben kommen, wird er verhaftet und gilt fortan als Hauptverdächtiger. Ebenso gradlinige wie stilsichere Krimikomödie, die von ihrem hohen Tempo und einem überzeugenden Hauptdarsteller mit Mut zur Selbstironie lebt. Unterhaltender, aber auch etwas biederer Film, der nicht verstören will, sondern sich äußerst wertkonservativ gibt.“ (filmdienst) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Maxx DEL, Cinemaxx OL

P

Der Pianist Frankreich/Deutschland/Polen/Großbritannien 2002, R: Roman Polanski, D: Adrien Brody, Thomas Kretschmann

Als jüdisches Kind lebte Polanski im Krakauer Ghetto, entkam als einer von ganz wenigen dem Konzentrationslager, seine Mutter starb in Auschwitz. Ein ähnliches Schicksal durchlebte der polnische Pianist Wladyslaw Szpilman, auf dessen Autobiographie der Film „Der Pianist“ basiert. Und es scheint, als habe Polanski all die Jahre nur auf diesen Stoff gewartet. Plötzlich ist er wieder ganz auf der Höhe seines Könnens, inszeniert präzise, in der Form fast klassisch und mit einem sicheren Blick fürs Detail. (hip) City

Pieces of April - Ein Tag mit April Burns USA 2003, R: Peter Hedges, D: Katie Holmes, Patricia Clarkson, Derek Luke.

„Manchmal gibt es nur einen einzigen Grund, sich einen Film anzuschauen - in diesem Fall heißt der Grund Patricia Clarkson. Sie spielt eine krebskranke Kleinstadtehefrau, die zu Thanksgiving zu ihrer Familie nach New York fährt, weil die ungeliebte ältere Tochter, eine punkige Rebellin (Katie Holmes), zum Versöhnungsdinner eingeladen hat. Clarksons Figur weiß, dass sie sterben wird, und nimmt sich deshalb eine Freiheit, die sie völlig unberechenbar macht. Die Darstellerin, für die Rolle Oscar-nominiert, buhlt keine Sekunde lang um die Tränen der Zuschauer, sie spielt einfach eine Lebende, eine, die noch nicht fertig ist, und kommt dadurch der Todesangst so nahe, dass es den tragikomisch-tröstlich angelegten Film fast zerreißt.“ (Der Spiegel) Schauburg

Punch-Drunk Love USA 2003, R: Paul Thomas Anderson, D: Adam Sandler, Emily Watson

“Etwas Besseres als ,Magnolia‘ werde ihm nie gelingen, verkündete der aggressivste Stilist unter den Jungregisseuren Amerikas, Paul Thomas Anderson. Was tun? Klar: Er produziert ein weiteres Kuriosum - diesmal zwar ohne Frösche, jedoch mit dem Klamaukstar Adam Sandler als manisch-depressivem Held einer Liebeskomödie. ,Junge trifft Mädchen‘ (Emily Watson), alles andere ist unabsehbar. Selbstentfremdung, nervende Schwestern, Brüder mit Vorschlaghämmern, erpresserische Telefonsexdienste - das Chaos droht jederzeit hereinzubrechen. Bis die beiden auf die Melodie der Liebe hören. Die Musik, Bonbonfarben und Aberwitz machen Andersons Romanze zu einem hinreißenden Märchen.“ (Neue Zürcher Zeitung) City

S

Sams in Gefahr Deutschland 2003, R: Ben Verbong, D: Ulrich Noether, Christine Urspruch

„‘Sams in Gefahr‘ klingt schlimmer, als es ist, denn das vom Kinderbuchautor Paul Maar erfundene dickbauchige Zauberwesen wird nur von einem minderbemittelten Sportlehrer entführt. Nach dem erfolgreichen ersten ‚Sams‘-Film (2001) haben sich Regisseur Ben Verbong und sein Team auch bei der Fortsetzung mächtig ins Zeug gelegt, und so gelingt es ihnen, gute Laune zu verbreiten. Ulrich Noethen, Dominique Horwitz, Jasmin Tabatabai, Eva Mattes und Armin Rohde helfen tatkräftig mit, die kindliche Phantasie über die deutsche Wirklichkeit triumphieren zu lassen.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Casablanca OL

Scary Movie 3 USA 2003, R: David Zucker, D: Anna Faris, Charlie Sheen

„Der infantile Scherzkeks David Zucker macht sich mit ausgesuchten Geschmacklosigkeiten über Filme wie ‚Ring‘, ‚8 Mile‘ und ‚Matrix Reloaded‘ lustig. Der aus Versatzstücken von Kinohits verwobene Patchwork-Klamauk macht nur Spaß, wenn man die Originale kennt und ernst genommen hat, die hier verunglimpft werden.“ (tip) Cinemaxx, CineStar,Cinespace, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Der Schmetterling Frankreich 2003, R: Philippe Muyl, D: Michel Serrault, Claire Bouanich

„Ein eigenbrötlerischer Alter, der Schmetterlinge den Menschen vorzieht, wird von einem kleinen Mädchen wieder zu Liebe und Mitgefühl erzogen. Dieses moderne Märchen lebt von dem wunderbar knorrigen Michel Serrault und dem hinreißenden, sehr selbstbewussten kleinen Mädchen Claire Bouanich. Es ist ein Märchen für Stadtmenschen jeden Alters, besonders natürlich für kleine Mädchen und ihre hoffentlich etwas wunderlichen Großväter. Denn was kann man sich als Kind mehr wünschen, als einen Großvater, durch den man eine geheimnisvolle Welt entdecken kann.“ (br-online) Atlantis, Casablanca OL

School of Rock USA 2003, R: Richard Linklater, D: Jack Black, Mike White

„Popstars-Fieber in der Privatschule: Ein Pädagoge, der eigentlich keiner ist, pfeift auf den Lehrplan – und drillt seine Schutzbefohlenen zu bühnentauglichen Nachwuchs-Rockern. Regisseur Richard Linklater (‚Before Sunrise‘) inszenierte seine Komödie mit anarchisch-infantilem Humor, der aber niemals einfältig wirkt.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Shaolin Kickers Honkong 2001 R: Stephen Chow, Lee Lik-Chi, D: Stephen Chow, Vicky Zhao, Ng Mang-tat, Yin Tse, Yut Fei Wong

„Sing ist Shaolin-Mönch und arbeitet als Müllsammler. Eines Tages wird er vom ehemaligen Fußball-Idol „Golden Leg“ Fung entdeckt, als der per Handzettel und atemberaubender Akrobatik für den Kung-Fu-Sport Werbung macht. Mal Prügelklamotte, mal High-Tech-Action, mal Liebesdrama, mal Success Story - „Shaolin Kickers“ vollbringt einen ebenso gekonnten Spagat zwischen den Genres wie der charismatische Hauptdarsteller zwischen seinen Müllsäcken. Dabei zitiert der Martial-Arts-Spaß ganz ungeniert Hollywoodproduktionen wie „Matrix“ und zeigt, dass man auch im Fernen Osten vom Digital Freeze Framing etwas versteht. Die aufwändig gestalteten, oft ziemlich brutalen Fußballsequenzen sind es denn auch, die im Gedächtnis bleiben, denn sowohl die Charakterzeichnungen als auch die Story hätten etwas mehr Sorgfalt verdient.“ (Blickpunkt Film) Cinestar

Standing in the Shadow of Motown USA 2002, R: Paul Justman

“Detroit, 1959: Berry Gordy jr. engagiert die besten Musiker der Blues- und Jazz-Szene für die Produktionen seiner neu gegründeten Plattenfirma. Über 14 Jahre sind diese ,Funk Brothers‘ die Seele des legendären Labels Motown. Am Ende ihrer Karriere haben sie mehr Hits eingespielt, als Elvis, die Beatles und die Rolling Stones zusammen - bleiben aber immer ungenannte Größen im Schatten von Stars wie Diana Ross, The Supremes, The Temptations, Little Stevie Wonder, Marvin Gaye und anderen. Dieser Salut an die buchstäblich unbesungenen Studiohelden von Motown ist so gut, weil es einer dieser ganz seltenen Dokumentarfilme ist, der Informationen mit mitreißendem Entertainment verbindet.“ (New York Times) City, Maxx DEL

Supertex - Eine Stunde im Paradies R: Jan Schütte, D: Stephen Mangan, Jan Decleir

„Weil es Max im Schatten seines übermächtigen Vaters Simon und dessen familiärer Traditionsbesessenheit nicht mehr aushält, verlässt er das väterliche Textilimperium. Als er zudem entdeckt, dass Simon Max‘ Mutter bereits seit Jahren mit einer jüngeren Frau betrügt, gestaltet sich die Ablehnung des Erbes schwieriger als erwartet. Jan Schütte übernahm die Regie der lang erwarteten Leinwand-Adaption des wohl populärsten Romans des niederländischen Schriftstellers Leon de Winter. Den schwierigen Vater-Sohn-Konflikt, der das Leben einer Familie auf privater wie auf geschäftlicher Ebene in weitreichende Veränderungen stürzt, schildert Schütte nicht ohne Ironie auf sensible und eindringliche Art.“ (Blickpunkt:Film) Schauburg

Swimming Pool Frankreich/Großbritannien 2002, R: Francois Ozon, D: Charlotte Rampling, Ludivine Sagniert

“Zähe Rivalitäten zwischen zwei grundverschiedenen Frauen, frivole Nacktheit (Ludivine Sagnier) gegen nordländische Prüderie (Charlotte Rampling), die glühende Sonne des Südens und schließlich: ein Mord am Pool. Aber nein, François Ozons spritziges Sommerstück ist kein Remake von Jacques Derays quälerischem Liebesdrama ,La piscine‘ aus dem Jahre 1969, sondern verfolgt vielmehr in kongenial kreativer Weise die blühenden, witzigen und grausamen Wege der Phantasie und schöpferischen Inspiration.“ (NZZ) City

Swing Frankreich/Japan 2001, R:Tony Gatlif, D: Oscar Copp , Lou Rech / Originalfassung mit Untertiteln

“In seinen Sommerferien auf dem Land nimmt ein Junge Gitarrenunterricht bei einem Zigeuner. Während er erfährt, dass sich die Kunst der Musik nicht über Noten und Verstand, sondern vor allem über Ohr und Herz vermittelt, findet er in einem gleichaltrigen Roma-Mädchen eine Spielgefährtin, die ihm das unbekannte Gefühl von Freiheit und Natürlichkeit vermittelt. Ein bisweilen folkloristischer Epilog zu Gatlifs Zigeuner-Trilogie, mit dem der Regisseur erneut das Universum der Sinti und Roma sowohl romantisiert als auch vor dem Vergessen bewahrt.“ (filmdienst) Atlantis, Kino 46, Schauburg

T

TGV Senegal/Frankreich 1997, R: Moussa Touré, D: Makéna Diop, Al Hamdou Traoré / Originalfassung mit Untertiteln

“Der Chauffeur Rambo fährt ein Dutzend Passagiere nebst ein paar auf dem Dach installierten Schafen mit seinem Car Rapide von Dakar nach Conakry. Die Route gilt als gefährlich, denn im Süden ist ein Aufstand ausgebrochen. Auf der Fahrt durch Steppe, Busch und Regenwald sind ständig neue Hindernisse zu überwinden, neue Abenteuer zu bestehen. Ein wahrer Mikrokosmos der senegalesischen Gesellschaft hat sich versammelt im kleinen Bus, in dem sich die Reisenden langsam näherkommen. Die Natur gibt dem spannend inszenierten Road Movie des Senegalesen Moussa Touré seinen grandiosen Rahmen und die Musik von Wasis Diop seine berückende Ambiance.“ (Neue Zürcher Zeitung) Atlantis, Kino 46, Schauburg

Tiefen der Meere 3-D USA 2000

Der bisher gelungenste aller Imaxx-Filme. Es wird einem richtig salzig und wässrig zumute. Mancherlei ozeanografische Information wird auch gestreut. Und große Tiere gibt’s auch hier. (bes) Imax im Spacepark

Timeline USA 2003, R: Richard Donner, D: Paul Walker, Frances O‘Connor

„Aufwändiges Science-Fiction-Zeitreiseabenteuer über eine Gruppe von Studenten, die im Mittelalter der Ritterkriege stecken bleibt. Richard Donner (‚Lethal Weapon‘) verfilmte das Ensemble-Zeitreiseabenteuer nach dem Bestseller von Michael Crichton - die erste Crichton-Verfilmung seit ‚Der 13te Krieger‘ (1999). Mit einem beachtlichen Budget von 80 Millionen Dollar und spektakulären Special Effects verspricht ‚Timeline‘ die aufwändigste und möglicherweise erfolgreichste Reise in die Vergangenheit seit ‚Zurück in die Zukunft‘ zu werden.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Cinemaxx OL, Maxx DEL

T-Rex 3-D – Reise in die Urzeit USA 1999

Hätten die Macher das geahnt! Im Jahr 2002 haben die guten Herren Paläontologen herausgefunden, dass Tyrannosaurus-Rex zu stummelbeinig war und zu kurzsichtig, und obendrein das falsche Gebiss hatte, um Beute zu reißen. Sprich: Der Inbegriff des Schauer-Dinos war allenfalls ein Aasfresser. Der ganze Grusel dieser Pseudo-Doku mit dollen 3-D-Effekten und minutenlangen Schreck-Sekunden bekommt dadurch eine heitere Wendung. (bes) Imax im Spacepark

U

...und dann kam Polly USA 2004, R: John Hamburg, D: Ben Stiller, Jennifer Aniston

„Spießiger Versicherungsvertreter gerät über Umwege an eine heiße Salsa-Braut mit eigenem Köpfchen. Die Umwege sind in diesem Fall jene typischen Harhar-Situationen, die sich Drehbuchautoren aus den Rippen schneiden, wenn sie sich für wahre Scherzkekse halten. (tip) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Maxx DEL, Apollo BHV, Cinemaxx OL

Underworld USA 2003, R: Len Wiseman, D: Kate Beckinsale, Scott Speedman

„In der Unterwelt bekriegen sich Vampire und Werwölfe buchstäblich bis aufs Blut. Mittendrin der wohl erotischste Blutsauger der Filmgeschichte: Kate Beckinsale. Statt aber die durchaus reizvolle Idee auszukosten, Vampir- und Werwolfbanden ins Gemetzel zu schicken, wird die Wirkung der mythischen Kreaturen egalisiert, indem man ihnen ein absurdes Arsenal an Feuerwaffen aufdrückt. Und so beschießen sich nun jede Menge schwer identifizierbare Langhaarige von Früh bis Spät - bis der Hörsturz den Horror völlig ersetzt hat.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Und wir sind begeistert mitmarschiert Deutschland 2003, R: Walter Rösing. Dokumentarfilm

Walter Rösing hat Bremer Zeitzeugen befragt, die die Nazi-Diktatur miterlebt haben. Selbstkritisch berichten sie über ihre Mitläufer-Haltung gegenüber dem Hitler-Regime. Der Film soll nach seiner Premiere im Kino 46 im Geschichtsunterricht an Bremer Schulen gezeigt werden (bes) Kino 46

Unterwegs nach Cold Mountain USA 2003, R: Anthony Minghela, D: Jude Law, Nicole Kidman

Ein Soldat desertiert, um zu seiner Liebe und damit ins Leben zurückzukehren: Anthony Minghellas Kriegsepos erzählt vom Heldentum fern der Front. Im Vergleich mit seinem schwelgerischen Oscar-Abräumer „Der englische Patient“ wirkt “Cold Mountain“ geradezu spröde - und umso eindringlicher. Und er erinnert an die großen Vorbilder, denen sich der Regisseur verbunden fühlt: Wenn Ada harte Feldarbeit verrichten muss, ist sie ein Abbild von Scarlett O‘Hara in „Vom Winde verweht“, das Massaker an einer Farmer-Familie könnte aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ stammen. „Cold Mountain“ ist zeitloses Kino.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinespace, CineStar, Maxx DEL, Apollo BHV, Cinemaxx OL, Wall OL

V

Verrückt nach Paris Bremen 2001, R: Eike Besuden, Pago Balke, D: Paula Kleine, Wolfang Göttsch, Frank Grabski, Dominique Horwitz

„Verrückt nach Paris“ ist ein Spielfilm, in dem drei behinderte SchauspielerInnen in den Hauptrollen zu sehen sind, während bekannte professionelle FilmdarstellerInnen wie Dominique Horwitz, Martin Lüttge, Corinna Harfouch und Hella von Sinnen die zweite Geige spielen. (hip) City

Vizontele Tuuba TK 2003, R: Yilmaz Erdogan, D: Yilmaz Erdogan, Demir Akbag / Originalfassung mit Untertiteln

„Güner Sernikli reist mit seiner Familie in ein abgelegenes Dorf in die türkische Provinz. Dort soll der Staatsdiener seine neue Stellung als Bibliotheksvorsitzender antreten. Problem: Es gibt keine Bibliothek. Dafür politische Streitereien, ein Kino und einmal in der Woche sitzen die Dorfbewohner gebannt vor den ‚Vizonteles‘, den TV-Geräten und gucken ‚Dallas‘. Wer viel Verständnis für türkischen Humor aufbringt, wird seinen Spaß haben.“ (bild-online) Cinemaxx

W

Was das Herz begehrt USa 2003, R: Nancy Meyers, D: Jack Nicholson, Diane Keaton

„Ein alternder Playboy erleidet bei einem Schäferstündchen mit einer jungen Frau einen Herzinfarkt und wird nach der Entlassung aus dem Krankenhaus im Strandhaus von deren Mutter einquartiert, da er unter Beobachtung bleiben muss. Zwischen dieser, einer erfolgreichen Dramaturgin, die die Geschichte zu einem Stück verarbeiten will, und dem charmanten Schwerenöter entwickelt sich allmählich Zuneigung, doch bis zur Aufführung des Stückes und dem Happy End sind noch manche Schwierigkeiten zu überwinden. Anfänglich präzise inszenierte Komödie voller Sprachwitz und mit einem fesselnden Hauptdarsteller, die bald ihren Erzählrhythmus verliert und zu immer gröberen Mitteln greift.“ (filmdienst) Cinemaxx, Cinestar, Cinespace, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Was nützt die Liebe in Gedanken Deutschland 2003, R: Achim von Borries, D: Daniel Brühl, August Diehl

„An einem Wochenende im Sommer 1927 erschießt sich ein junger Mann, nachdem er seinen Geliebten getötet hat, den er an seine 16-jährige Schwester verlor. Sein Freund, mit dem er einen ‚Selbstmörderclub‘ gründete, steigt rechtzeitig aus dem schwärmerischen Todes-Abkommen um Liebeserfahrung und -verlust aus. Basierend auf einer wahren Begebenheit, die in der Weimarer Republik für Aufsehen sorgte, verbindet der hervorragend fotografierte und gespielte Film ein realistisches Stimmungsbild mit philosophischer Weltbeschreibung, wobei er die entwurzelten Jugendlichen präzise konturiert und ihr ebenso verklärtes wie hysterisches Ringen um Leben und Tod, Liebe und Verzweiflung als zeitlose Suche nach Orientierung und Lebenssinn deutet.“ (filmdienst) Atlantis, Cinespace

Welcome to the Jungle USA 2003, R: Peter Berg, D: Sean William Scott, Rosario Dawson

„Ein Kopfgeldjäger, der aus seinem Beruf aussteigen und ein kleines Restaurant eröffnen will, muss sich noch einmal behaupten, indem er den Sohn seines Auftraggebers aus dem Amazonas-Gebiet nach Los Angeles schaffen soll. Ein scheinbar müheloser Job, der nach einem Unfall allerdings zum Dschungelabenteuer mutiert. Einfallsloser, mäßig inszenierter Abenteuerfilm, der sich an publikumswirksamen Klischees orientiert und ganz auf die klassische Buddy-Konstellation setzt.“ (filmdienst) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Apollo BHV

Whale Rider Neuseeland 2002, R: Niki Caro, D: Keisha Castle-Hughes, Rawiri Paratene

„Ein Maori-Mädchen begehrt gegen die Traditionen ihres Volkes und ihren sturen Großvater auf. Mit ihrem - u. a. in Sundance preisgekrönten - Regiedebüt gelingt der Neuseeländerin Niki Caro ein seltener Kunstgriff: Feinfühlig vereint sie moderne Girl-Power-Story, Sozialstudie, Familiendrama und Märchen zu einer bildgewaltigen Traumreise auf die neuseeländische Nordinsel. Ein warmherzig erzähltes Stück magischen Realismus‘, das Klischees sauber umschifft und trotz aller Mythologie genug rauen Alltag zeigt, um nicht in Esoterikkitsch zu ersaufen.“ (Cinema) City

Die wilden Kerle Deutschland 2002, R: Joachim Masannek, D: Jimi Blue Ochsenknecht, Wilson Gonzales Ochenknecht, Cornelia Froboess

„Kinderfilm nach einer Buchreihe, der anfänglich für sich einzunehmen versteht, dann aber Mängel offenbart. Zwar steckt er voller pädagogischer Anspielungen, doch die Kinder gebärden sich überwiegend altklug, während die Erwachsenen als ‚zu blöd‘ karikiert werden.“ (filmdienst) Kino 46, Cinemaxx, Casablanca OL

Das Wunder von Bern Deutschland 2003, R: Sönke Wortmann, D: Louis Klamroth, Peter Lohmeyer

„Dramatisch-komödiantische Nacherzählung der Ereignisse um Deutschlands ersten Titel als Fußball-Weltmeister, angereichert mit einer fiktiven Handlung, die das soziale und politische Umfeld beleuchten soll. Dies gelingt trotz einiger ausgezeichneter darstellerischer Leistungen nur in Ansätzen, da allzu viele Ruhrpott-, 1950er-Jahre- und Schweiz-Klischees bemüht werden und die Charaktere weitgehend blass bleiben.“ (filmdienst) City, Maxx DEL

Z

Zwerg Nase Russland 2003, R: Ilya Maximov

„Zur Durchführung ihrer heimtückischen Pläne braucht die böse Hexe die Hilfe des gutmütigen Schustersohnes Jakob. Als Jakob sich weigert, stiehlt die Hexe ihm sieben Jahre seines Lebens und verwandelt ihn in einen hässlichen Zwerg. Im Stil klassischer Disney-Filme gezeichneter russischer Märchenfilm (nach Wilhelm Hauff), perfekt gemacht, einfallsreich und kindgerecht.“ (Filmbewertungsstelle Wiesbaden) Schauburg, Cinespace, Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL, Maxx DEL