Kritik im Kongo nach Flugunglück

KINSHASA afp ■ Die Besatzung der Unglücksmaschine in der Demokratischen Republik Kongo hat sich offenbar über Warnungen von Technikern hinweggesetzt und dadurch den Tod von möglicherweise über 200 Passagieren verschuldet. Flugzeugmechaniker hätten eine Stunde lang versucht, die Ladeklappe der ukrainischen Iljuschin-76 zu reparieren, sagte ein Militär, der seinen Namen nicht nennen wollte. Da sich der Start dadurch verzögert hatte, habe sich die Besatzung zum Abflug entschieden. Als sich die Klappe während des Fluges am Donnerstag öffnete, seien mehr als 200 Menschen in den Tod gestürzt, sagte ein Vertreter des Flughafens in Kinshasa. Militärs hatten die Zahl der Toten zuvor mit 160 angegeben. Die Regierung in Kinshasa äußerte sich bis gestern nicht zu dem Unglück. Alle Überlebenden wurden am Wochenende in Militärkrankenhäuser verlegt. Einige konnten sich retten, weil sie sich im Flugzeug hinter einem Lastwagen befanden. „Der Laster war für die meisten der Überlebenden eine Barriere, die verhinderte, dass sie durch das klaffende Loch fielen“, sagte ein Polizist.