lesetipp: schwarzbuch börse
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„Schwarzbuch Börse“ lautet der Titel, den die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) zum Sonderthema der Mitgliederzeitschrift AktionärsReport erkoren hat. Auf rund 50 Seiten werden „Skandale, Tricks und Gaunereien im Jahr 2002“ präsentiert.

Es ist gleichsam ein Rundumschlag, der den Aktionären der darin vorgestellten Unternehmen noch mal schmerzlich vor Augen führt, wie der eine oder andere erheblich hinters Licht geführt wurde – oder einer unverantwortlichen Geschäftspolitik zum Opfer fiel. Insgesamt 32 Firmen werden kurz porträtiert, und ihr Versagen – oder der Betrug – wird essenziell zusammengefasst. Mit Comroad, dessen Vorstand Schnabel inzwischen verurteilt wurde, sei 2002 „der bisher größte und vor allem dreisteste Skandal am Neuen Markt“ aufgeflogen. Auch die Gontard & Metallbank findet Erwähnung, die vom Einbruch der Börsen gleich dreifach betroffen war: Kreditausfälle durch Insolvenzen, Wertverluste der eigenen Beteiligungen sowie Verlust des lukrativen Geschäftsfeldes „Börsengang“, weil schlechterdings niemand mehr den Börsengang wagte.

Fazit: Die Porträts stellen Zusammenhänge und Querverbindungen her. Wer Aktionär war oder ist, versteht, was geschah – oder geschieht. Andere finden Hinweise, worauf sie achten müssen, und wann, sofern erkennbar, die Alarmglocken schrillen sollten. Manche Maschen und Methoden ähneln sich doch sehr. ALO

AktionärsReport: Schwarzbuch Börse. 5 Euro, Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre, Karlsplatz 3, 80335 München, www.sdk.org