Abschied von der WKN

Der Kode für Wertpapiere heißt jetzt ISIN. Statt sechs gibt es nunmehr zwölf Ziffern zur eindeutigen und internationalen Identifizierung von Fonds, Zertifikaten oder Aktien

Wertpapiere hat man in Deutschland immer an einer 6-stelligen Nummer erkannt: Nur per Wertpapierkennnummer (WKN) waren etwa Aktien, Obligationen, Zertifikate und Fondsanteile eindeutig zu identifizieren – was vor allem dann wichtig war, wenn mehrere Fonds eines Herausgebers unter ähnlich lautenden Namen aufgelegt wurden (etwa SAM Index Fund, SAM Pionier Fund, SAM Water Fund). Hatte man die WKN, spuckten Börsensuchmaschinen die Charts der betreffenden Papiere selbst dann aus, wenn man deren Namen womöglich ständig verwechselte.

Seit dem 22. April ist die WKN passé – gleichwohl sind die Papiere natürlich nicht unauffindbar. Was in zahlreichen Ländern zum Teil schon seit Anfang der 80er-Jahre gilt – in Europa etwa in Spanien, Italien und Skandinavien –, findet nunmehr auch Eingang in das deutsche (und österreichische) Börsensystem: Der Kode heißt jetzt „International Securities Identification Number“, kurz ISIN. Grund: Der grenzüberschreitende Handel von Wertpapieren wird vereinfacht, das bisher erforderliche Umschreiben in nationale Kennungen entfällt. Die neue Nummer hat nunmehr 12 Stellen, ab der dritten sind auch Kombinationen aus Ziffern und Buchstaben erlaubt. An den ersten beiden lässt sich erkennen, wo das Papier, zum Beispiel ein Fonds, aufgelegt wurde – „DE“ z. B.steht für Deutschland, „LU“ für Luxemburg, „IR“ für Irland. Die darauf folgenden 9 Stellen beinhalten die nationale Kennnummer. Bei deutschen Papieren kann man darin die alte Wertpapierkennnummer wiederfinden, bei im Ausland aufgelegten Papieren bleibt davon jedoch nichts übrig: Sie sind komplett neu. Anhand der letzten Stelle des Ziffernblocks können Banken die Kennnummer prüfen.

Börsen nutzen die ISIN bereits seit dem 22. April, Finanzzeitungen, Portale und Infodienste werden noch für eine längere Übergangszeit beide Nummern verwenden, Banken sie zumindest akzeptieren. ALO

Über http://deutsche-boerse.com (Pfad Kurssuche) kann man die ISIN seiner bisherigen WKN herausfinden