Djerba-Mitwisser soll frei sein

BERLIN rtr ■ Der mutmaßliche deutsche Mitwisser des Anschlags auf der tunesischen Ferieninsel Djerba ist einem Magazinbericht zufolge in Saudi-Arabien aus der Haft entlassen worden. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin konnte diesen Bericht am Wochenende jedoch nicht bestätigen. Die Bundesanwaltschaft war zuvor mit einem Antrag für einen Haftbefehl gegen den Verdächtigen gescheitert. Zwar habe die Behörde nach eigenen Angaben keine Anhaltspunkte für eine direkte Tatbeteiligung des mutmaßlichen Al-Qaida-Mitglieds, der Mann soll aber von dem geplanten Anschlag auf die Synagoge auf Djerba gewusst haben. Durch ein abgehörtes Telefonat mit dem Selbstmordattentäter am Tag der Tat habe er sicher auch vom genauen Tatzeitpunkt gewusst, so die Ermittler. Bei dem Anschlag im April 2002 waren 21 Menschen getötet worden, darunter 14 deutsche Touristen. Der mutmaßliche Mitwisser, der sich später nach Riad in Saudi-Arabien abgesetzt hatte, gilt als Vertrauter des Selbstmordattentäters.