unterm strich
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Für politisches Denken: Der russische Soziologe Victor Zaslavsky hat gestern in Bremen den mit 7.500 Euro dotierten Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken erhalten. Zaslavsky bekommt den Preis für seine Studie „Klassensäuberung – Das Massaker von Katyn“ (Wagenbach 2007). Mit ihr richte der Autor den Blick auf eines der größten Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Zweiten Weltkriegs und dessen jahrzehntelange Verschleierung, heißt es in der Begründung. Der Preis wird seit 1994 von einem Trägerverein und der Heinrich-Böll-Stiftung vergeben.

Raunen im Parkett: Als unterbezahlt gelten deutsche Orchestermitglieder nicht gerade. Trotzdem musste sich das Opernpublikum in den letzten Tagen häufiger mit einer Solobegleitung am Klavier begnügen – wenn die Vorstellungen nicht komplett der „größten Streik- und Aktionswelle deutscher Orchester seit den 50er Jahren“ (Deutsche Orchestervereinigung) zum Opfer fielen. Gestern verständigte sich die Gewerkschaft in Köln mit dem Deutschen Bühnenverein darauf, den Streik vorläufig auszusetzen. Es zeichne sich eine mögliche Lösung in der Streitfrage ab, wie Gehaltssteigerungen im öffentlichen Dienst in Zukunft auf Orchester übertragen werden sollen, heißt es in einer Erklärung. Noch vor Weihnachten soll weiter miteinander gesprochen werden.