Parlament will Wigbert Gerling

Vorstandsbeschluss mit einer Gegenstimme: Der Weser-Kurier-Redakteur soll im Sommer Pressesprecher der Bürgerschaft und Referent des Präsidenten werden

Bremen taz ■ Allem Anschein nach wechselt er im Sommer wirklich die Fronten: „Der Vorstand hat zugestimmt, dass Wigbert Gerling nach dem Inkrafttreten des Haushalts 2004/2005 als Pressesprecher der Bürgerschaft und persönlicher Referent des Präsidenten eingestellt werden soll“, bestätigte der Direktor der Bürgerschaft, Rainer Oellerich, gestern auf Nachfrage der taz. Zum exakten Abstimmungsergebnis in der Sitzung des Bürgerschaftsvorstands wollte Oellerich nichts sagen: „Darüber schweigt des Sängers Höflichkeit“. Dem Vernehmen nach soll sich aber die von den Grünen gestellte Vizepräsidentin gegen die Anstellung des Weser-Kurier-Redakteurs ausgesprochen haben.

Der gewieft-gewitzte Gerling, der seit März 1980 für den Weser-Kurier den bremischen Politbetrieb beleuchtet und sich unter anderem durch seine samstäglichen „Marktplatz-Plaudereien“ einen Namen gemacht hat, kommentierte den Vorstandsbeschluss gestern sehr zurückhaltend. „Dieser Wunsch der Bürgerschaft ehrt mich“, sagte Gerling der taz, „aber man darf nicht vergessen, dass mich ein eheähnliches Verhältnis mit dem Weser-Kurier verbindet – und es handelt sich dabei um eine sehr gute Partnerschaft.“ jox