Kommentar: Rechtspopulisten in NRW
: Positive Selbstzerstörung

Der Niedergang der Ex-Schill-Partei ist ein Grund zum Feiern. Schills Selbstzerstörung und das chaotische Treiben seiner Hinterbliebenen ist gut für die Demokratie. Je lächerlicher die Splitterpartei wird, desto besser. Dass Markus Wagner – der neue Chef der Rechtspopulisten – ausgerechnet aus NRW kommt, wirft ein trübes Licht auf die Offensive. Wenn der amateurhaft geführte NRW-Verband den Bundesvorsitzenden stellen darf, kann mit dem politischen Tod der Minipartei gerechnet werden.

Die letzte politische Geschmacklosigkeit der NRW-dominierten Offensivler verdeutlicht ihre Verzweiflung und Isolierung. Ausgerechnet Jörg Haider scheint neuer ideologischer Fixpunkt der Rechtspopulisten zu sein – jetzt, da Ronald Schill hoffentlich bald die Koffer für seine angekündigte Emigration packen wird. Die Wähler dürfen den rechten Außenseitern bald den politischen Todesstoß geben: bei den Wahlen für Europa und die Kommunalparlamente in diesem Jahr. MARTIN TEIGELER