Stadt mahnt zu Toleranz

GLADBECK taz ■ Die Stadt Gladbeck hat sich jetzt erstmalig in die Proteste gegen polnische MieterInnen eingeschaltet. Seit Wochen verteilen aufgebrachte BürgerInnen anonyme und rassistische Flugblätter, in denen sie vor Vergewaltigungen und Diebstählen warnen, weil im Hochhaus Schwechater Straße 38 nun rund 100 polnische Gastarbeiter in den leerstehenden Wohnungen Quartier bezogen haben. „Entgegen der Befürchtungen zeigen sich diese Menschen als freidfertige, ruhige Nachbarn“, sagte Bürgermeister Eckhard Schwerhoff (SPD).

Seit Anfang des Jahres sind rund zwanzig Wohnungen des teilweise leerstehenden Gebäudes an Bergleute aus Gegend um Gladbecks Partnerstadt Wodzislaw in Schlesien untervermietet hat. Sie arbeiten auf der Zeche Prosper Haniel in Bottrop. „Viele Gladbecker stammen aus Schlesien, und Polen gehört ab dem 1. Mai zur Europäischen Union,“ sagte Schwerhoff. JOE