Spanier in Trauer

Iberische Kolonie bestürzt über Anschlag in Madrid. Für Morgen ist ein Trauergottesdienst geplant

Mit Trauer und Bestürzung haben in Hamburg lebende Spanier auf die Terroranschläge mit fast 200 Todesopfern am Donnerstag in Madrid reagiert. Wie das spanische Generalkonsulat mitteilte, ist in der Hansestadt zwar keine offizielle Trauerfeier geplant. In der diplomatischen Vertretung liegen aber noch bis Montag Kondolenzbücher aus. Ein Konsulatsangestellter sagte: „Wir haben sehr viele Kondolenzbriefe bekommen, vor allem von Deutschen.“ Die Spanier in der Hansestadt seien „sehr dankbar für die große Solidarität“ ihrer deutschen Nachbarn.

Nach Angaben der Spanischen Katholischen Mission in Hamburg soll an diesem Sonntag in zwei Trauergottesdiensten der getöteten Landsleute gedacht werden. Pfarrer Ramon Suarez berichtete gestern, bereits am Donnerstag seien viele Menschen in die Kirche gekommen, um für die Opfer zu beten. Pfarrsekretärin Monica Polanko sagte, sie sei am Tag der Anschläge von Barcelona nach Hamburg zurückgeflogen: „Am Flughafen waren die Attentate das einzige Thema, überall wurde nur davon gesprochen. Es war eine ganz große Unruhe dort.“ Jeder mache sich jetzt Sorgen um irgendjemanden. „Das ganze Land ist in Aufruhr, der Alltag ist völlig durcheinander“, meinte Polanko.

Vicente Martinez von einer spanischen Jugendinitiative aus der Provinz Galizien war noch am Mittwoch in Madrid gewesen. Seine Frau wäre am Donnerstag fast mit genau dem von Terroristen gesprengten Nahverkehrszug nach Madrid zum Flughafen gefahren. Er mache sich große Sorgen um Freunde und Bekannte in der spanischen Hauptstadt. LNO