SSW braucht Geduld

Der Finanzsenator vertröstet die angeschlagene Werft auf nächste Woche: dann gibt es vielleicht Geld aus Brüssel

Bremen/Bremerhaven dpa ■ Die angeschlagene Schichau Seebeck Werft (SSW) in Bremerhaven muss sich bei der beantragten Hilfe durch das Land Bremen gedulden. „Das Geld ist da. Der Fonds ist nur gesperrt. Die EU muss ihn frei geben“, sagte gestern Bremens parteiloser Finanzsenator Ulrich Nußbaum. In der kommenden Woche würden Gespräche in Brüssel geführt. Sollte bis zur EU-Entscheidung eine Zwischenfinanzierung nötig sein, müsse die Hausbank des Unternehmens einspringen. Nußbaum: „Der Senat kann nicht unrechtmäßig handeln.“

Die SSW war durch die Insolvenz der Bremerhavener Lloyd Werft in finanzielle Probleme geraten. Diese war am Bau des Kreuzfahrtschiffes beteiligt, das bei einem Sturm im Hafenbecken kenterte. Keine Chancen hat die SSW auf Wettbewerbshilfen für einen Unterauftrag der Kieler HDW-Werft. Dabei geht es um den Bau von Teilen für ein Containerschiff. HDW habe die Wettbewerbshilfen dafür bei der Landesregierung in Schleswig-Holstein bereits „in vollem Umfang“ abgeschöpft, sagte in Kiel ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums. Der Bremer Senat hatte zuvor schon Hilfen für diesen Auftrag abgelehnt, da das Containerschiff sonst doppelt gefördert würde.