Volksbildung vertrieben

Volkshochschule Waitzstraße kämpft um den Erhalt ihres Standorts. Renovierungskosten auf Eis gelegt

Gegen den geplanten Verkauf der Volkshochschule an der Waitzstraße erhebt sich Protest. So hat sich neben der VHS-Leitung selbst auch die SPD gegen einen möglichen Verkauf ausgesprochen. Die VHS Waitzstraße ist eines der Schulgebäude, deren Verkauf von der Bildungsbehörde erwogen wird. „Wir prüfen im Detail, ob der Standort zwingend notwendig ist“, so Andreas Gleim, Abteilungsleiter Planung und Steuerung in der Behörde. Dieser erscheinen die Instandhaltungskosten für den 3000 Quadratmeter großen Gebäudekomplex als zu hoch. Offiziell ist der Verkauf bei der Liegenschaftsverwaltung allerdings noch nicht beantragt.

Noch im Dezember hat die Regierungskoalition in ihrem Haushaltsplan 1,22 Millionen Euro für den bedarfsgerechten Ausbau der VHS beschlossen. „Jetzt soll geprüft werden, ob die Kurse nicht auch unter Einsparung des Steuergeldes in einem anderen Gebäude angeboten werden können“, erklärt Behördensprecher Alexander Luckow.

Als Zentrum für Neue Medien hat sich die VHS in Othmarschen seit über fünf Jahren einen guten Ruf erworben. Das umfangreiche Kursangebot lockt jährlich 10.200 Teilnehmer in die Waitzstraße. „Unser Gebäude hat Tradition. Es ist mehr als ein Unterrichtsort“, sagt Regina Siewert, Leiterin der VHS West. „Auch aus ökonomischen Gründen ist es schwer, einen adäquaten Ersatz zu finden.“ Bei einem Umzug befürchtet sie rückläufige Teilnehmerzahlen.

Über die blockierten Fördermittel herrscht in der Zentrale der VHS Ratlosigkeit. Das Architektenbüro Kieseritzky erhielt bereits den Auftrag, in Zusammenarbeit mit der Stadtteilinitiative „Floki e. V.“ ein Konzept für den Ausbau zu entwerfen. Geplant war, die Pausenhalle zu renovieren und einen gastronomischen Treff einzurichten. Die Teilnehmer- und Kursleitervertretung demonstrierte gestern gegen die Umzugspläne, indem sie symbolisch mit den Renovierungsarbeiten am Wandelgang begann. LENA ULLRICH