DAS BRINGT DIE WOCHE

Politik: Gerhard Schröders letzte Woche als SPD-Chef. Am Sonntag übernimmt Franz Müntefering die 140-jährige Partei, und zwar „bis zum Ende“ (Titanic). Heute stellt Schröder Gesine Schwan (Frankfurt/Oder) offiziell als Zählkandidatin für die Bundespräsidentenwahl vor. Ansonsten: Veränderte Sicherheitslage in Europa? Alle streiten, ob ja oder nein. Der Prozess gegen Max Strauß wegen Steuerhinterziehung wird fortgesetzt – noch so ein Sohn im Schatten des Alten. Und Bundespräsident Rau samt Frau ist auf Abschiedstour in Nigeria, Tansania und Dschibuti.

Buch: Keiner fühlt sich schuldig – und doch gehört dieses Delikt inzwischen zu den zwar illegalen, doch legitimen Mitteln jedweder Geschäftspolitik: Korruption. Britta Brannenberg, Kriminologieprofessorin in Bielefeld, sowie Wolfgang Schaupensteiner, Oberstaatsanwalt in Frankfurt am Main, haben zur „Korruption in Deutschland – ein Portrait einer Wachstumsbranche“ geschrieben, ab Freitag ist ihre Arbeit als Buch (Verlag C. H. Beck, 227 Seiten, 11,90 Euro) erhältlich. Exzellent geschrieben, deshalb absolut lesenswert!

Popmusik: Georgios Kyriako Panayiotou, also George Michael, bringt heute ein neues Album raus: „Patience“. Der Titel spielt auf die Zeit an, die seit „Older“ (1996) vergangen ist. Das war gepflegte Fickmusik für Menschen, die ihre Ikea-Regale hinter sich gelassen haben. Die Neue? „Edelkitsch? Selbstredend.“ (SZ)

Fußball: FC Bayern München – die nationale Obsession, ein erledigter Fall? Das noch nicht, aber die Titel holen andere (Werder, Werder, Arsenal), die übliche Personalisierung einer Krisengeschichte (Ballack, gähn) zündet auch nicht. Steht der deutsche Fußball bzw. die angeschlossene Unterhaltungsindustrie vor einem Paradigmenwechsel? Wenn Bayern Platz 2 und die Champions-League-Qualifikation auch noch verpasst, womöglich schon. Steht auf, wenn ihr für Stuttgart seid. – Alle stehen? Danke.