Das Ende des Leidens

Martha von Bülow ist nach 28 Jahren im Koma gestorben: Ihr Mann stand lange unter Mordverdacht

Sie war einst eine Ikone der internationalen High Society: Martha „Sunny“ von Bülow, amerikanische Millionenerbin, die Männer heiratete, die ihr einen altehrwürdigen europäischen Namen mit in die Ehe brachten. Am Samstag starb die 77-Jährige in einem Pflegeheim in New York an einem Herz- und Lungenstillstand gestorben– nach 28 Jahren im Koma.

1980 war die Multimillionärin aus nie geklärter Ursache ins Koma gefallen und hatte das Bewusstsein nicht wiedererlangt. Ihre Kinder aus erster Ehe warfen dem zweiten Ehemann Claus von Bülow vor, er habe ihrer Mutter Insulin gespritzt, um sie umzubringen. Der Brite dänischer Herkunft wurde zu 30 Jahren Haft verurteilt. In dritter Instanz, nach einem Sensationsprozess, bei dem er von Harvard-Professor Alan Dershowitz verteidigt wurde, kam er 1985 jedoch frei. Die Verteidigung porträtierte Martha von Bülow als eine von Alkohol und Medikamenten abhängige Frau, die sich selbst ins Koma getrunken habe. Der heute 82-jährige Claus von Bülow ließ sich später scheiden, erklärte den Verzicht auf das Vermögen seiner Frau und verließ die USA.

Dershowitz hatte den Fall in einem Buch geschildert, der mit Glenn Close und Jeremy Irons verfilmt wurde. „Es ist das traurige Ende einer Tragödie, die einige Leute zu einem Verbrechen machen wollten“, sagte Dershowitz zu dem Tod von Bülow.

Martha von Bülow hatte bereits als Vierjährige 75 Millionen Dollar geerbt. Sie war zuerst mit einem österreichischen Adligen verheiratet, mit dem sie zwei Kinder hat. 1965 heiratete sie Claus von Bülow, die beiden haben eine Tochter. Seit Beginn ihres Komas zeigte sie keine Anzeichen von Hirnaktivität und wurde über eine Sonde ernährt. Sie wurde von privaten Krankenschwestern gepflegt, ihr Zimmer von Sicherheitspersonal abgeschirmt. CAK