green shipping
: Umweltsenator streicht klugen Umweltbonus

Der Hamburger Rechts-Senat hat beschlossen, zum 1. Juni 2003 das Bonus-System „Green Shipping“ abzuschaffen. Mit dem vor zwei Jahren eingeführten Modell wurden umweltfreundlich betriebenen Seeschiffen bei den Liegegebühren im Hamburger Hafen Rabatte gewährt. Vor allem Schiffe ohne giftigen Anstrich mit Tributylzinn (TBT) waren Nutznießer dieses Projektes. Da seit dem 1. Januar 2003 ein europaweites TBT-Verbot gelte, entfalle die Basis zur Fortführung des Projektes. Außerdem stellten immer mehr Reedereien Anträge auf Zertifizierung nach dem internationalen Umweltmanagement-System ISO.

„Dieser Fall ist beinahe einzigartig: Wir streichen Verwaltung und sparen Geld, weil sich die Reedereien und die internationale Umweltgesetzgebung unseren Hamburger Standards angenähert haben“, frohlockt Umweltsenator Peter Rehaag (Schill-Partei). „Das beweist, wie weit wir hier vorausgedacht haben. Die Zahl der TBT-freien Schiffe im Hamburger Hafen hat sich seit Einführung von ‚Green Shipping‘ verdoppelt.“

Für Manfed Braasch vom BUND hat Rehaag indes zu kurz gedacht: „Das Programm war auf fünf Jahre angelegt. Nach dem Erfolg bei TBT hätte das Instrument weiterentwickelt werden müssen.“ Denn Reeder konnten beim „Green Shipping“ nicht nur TBT-freie Schiffsanstriche, sondern auch niedrige Schwefelgehalte der Bunkeröle oder die Einhaltung strenger Abgasnormen geltend machen. Braasch: „Die Einstellung ist ein schwerer Fehler.“ KVA