MEHR VON CHOMSKY

„Das Scheitern bei der Suche nach Massenvernichtungswaffen hat die Doktrin der Aggression verändert. Bisher erklärten die USA, sie hätten das Recht, militärische Gewalt anzuwenden gegen jede potenzielle Bedrohung. Potenzielle Bedrohung sollte dabei heißen: Besitz von Massenvernichtungswaffen, die möglicherweise die Vereinigten Staaten bedrohen. Jetzt ist das Kriterium für eine Aggression nur noch, dass ein Land die Fähigkeit und die Absicht hat, Massenvernichtungswaffen zu produzieren. Praktisch jedes Land hat die Fähigkeit. Die neue, sehr viel gefährlichere Doktrin lautet also: Wir verkünden das Recht, jeden zu jeder Zeit anzugreifen, ohne irgendwelche Gründe.“

Im zweiten Teil unseres Interviews äußert sich Noam Chomsky zu den Folgen der Irakpolitik der USA. Dieser Teil erscheint am Samstag, 20. März, innerhalb eines achtseitigen Dossiers der taz zum Jahrestag des Beginns des Irakkriegs.