Grenzkontrollen

Frankreich hat am Samstag das Schengen-Abkommen über den freien Grenzübergang zeitweise außer Kraft gesetzt. Wegen der Anschläge in Madrid wurden an der Europabrücke Straßburg–Kehl Autos systematisch kontrolliert. Auch die Überwachung der Bahnhöfe und Flughäfen wurde deutlich verstärkt – auf Alarmstufe rot. Das Land sieht sich einer Bedrohung ausgesetzt: Wegen des Verbots muslimischer Kopftücher ist es im Visier radikaler Muslimgruppen. Gleichzeitig droht eine Erpresserbande mit der Sprengung französischer Züge.

Der Name Schengen steht für ein Europa ohne Grenzkontrollen. Am 14. Juni 1985 unterzeichneten zunächst Deutschland, Frankreich und die Beneluxstaaten das Abkommen, das Warteschlangen und Schlagbäume zwischen den Mitgliedstaaten ein Ende bereiten sollte. Nach weiteren zehn Jahren waren Personenkontrollen auch an Bahnübergängen, Flug- und Seehäfen abgeschafft. Als einzige EU-Mitglieder fehlen Großbritannien und Irland. dpa