Verkehrspolitik besser machen

betr.: „Außer Konkurrenz“ von Gottfried Ilg, taz vom 6. 5. 03

Da hat sich ein Verkehrswissenschaftler voll von der neoliberalen Ideologie anstecken lassen, nach der immer wiederkehrenden plumpen Formel Staatsbetrieb = Monopol = Unfug. Dieser Ideologie gehört der Kampf angesagt!

Es ist ja richtig, Bahnchef Mehdorn für seine kundenfeindliche Politik zu kritisieren. Die Bahn könnte viel tun, um ihre Fahrgäste zufriedener zu machen. Aber wer wie Herr Ilg die Subventionen für die unschlagbar umweltfreundliche Bahn kritisiert, legitimiert nur die Subventionen für den Autoverkehr und den Flugverkehr. Mehr Konkurrenz auf den Schienen bedeutet längst nicht niedrigere Preise und bessere Leistungen, jedenfalls langfristig. Denn die Erfahrungen aus Großbritannien deuten auf das glatte Gegenteil – dort wuchs die Unzuverlässigkeit und nahm der Service ab. […] Was die Verkehrspolitik besser machen würde, wäre eine Umverteilung weg von den Autos und den Fliegern hin zur Bahn – zu ihrem Fern- und zum Nahverkehr. Die Hindernisse hierfür liegen leider in der wirtschaftsliberalen Dogmatik von Rot-Grün und der EU. JOHANNES BRANDSTÄTER, Stuttgart