künasts rede

Mehr Innovation

Verbraucherschutz ist keine Politik gegen Unternehmen. Das ist die Kernbotschaft der Humboldt-Rede von Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne). In ihrem Vortrag, den die Ministerin gestern Abend vor Jurastudenten der Berliner Humboldt-Universität halten wollte, verteidigt Künast den Verbraucherschutz gegen den Vorwurf, Unternehmen einseitig zu belasten und der Bürokratie Vorschub zu leisten.

Ihr Ziel sei ein „kluger Konsum“, der Nachhaltigkeit und innovative Produkte fördere. Dazu müssten die Märkte transparent gemacht, die Kunden informiert und vor Betrügereien geschützt werden. Künast weist darauf hin, dass ein freier Markt oft nur durch Regulierung entstehen könne. Als Beispiel nannte sie den Strommarkt.

Auch der Untergang der „New Economy“ hänge mit einer mangelhaften Verbraucheraufklärung zusammen. Die Folgen eines solchen Crashs seien teurer als die Mehrkosten für transparentere Angebote. Auch BSE habe gezeigt: Verbraucherschutz koste zwar Geld – noch mehr Geld aber kosteten Krisen.

Weil der Verbraucherschutz den „Qualitätswettbewerb“ vorantreibe, fördere er auch Innovationen und hochwertige Produkte. Darauf aber sei ein „Hochpreisland“ wie Deutschland in besonderem Maße angewiesen. Wachstum, so Künast, könne nur durch das Vertrauen der Kunden in den Markt hergestellt werden.URB