Kurden-Demo in Berlin

1.200 Menschen protestieren gegen Syrien. Regierung in Damaskus bestreitet politischen Hintergrund

BERLIN/DAMASKUS dpa ■ Nach den tödlichen Zusammenstößen in Nordsyrien sind am Montag rund 1.200 Kurden in Berlin gegen das Vorgehen der syrischen Armee auf die Straße gegangen. Laut Polizei kam es am Rande des Protestzuges zu kleineren Rangeleien mit den Sicherheitskräften.

Bei den Zusammenstößen zwischen Arabern und Kurden am Samstag gab es mindestens vierzehn Tote. Die Gewalt soll nach einem Fußballspiel entflammt sein. Medienberichten zufolge haben Soldaten später bei einem Protest das Feuer auf Kurden eröffnet. Wie viele Menschen ums Leben kamen und wie viele verletzt wurden, war auch am Montag noch unklar.

Die syrische Regierung beharrt offiziell darauf, dass der Gewaltausbruch zwischen Kurden und Arabern keinen politischen Hintergrund hatte. Auch am Montag blieben die Schulen in der nordsyrischen Stadt Kamischli geschlossen. „Nichts deutet darauf hin, dass hinter dem, was in der Region passiert ist, politische Ziele stecken“, sagte Ahmed Hadsch Ali, ein Berater des Informationsministeriums, am Montag im arabischen Nachrichtensender al-Dschasira. „In Syrien gibt es keine Kurdenfrage“, fügte er hinzu.