Lesemarathon zum Gedenken

Gedenken, sagt Organisatorin Helga Obens, „muss nicht immer ernsthaft und tragisch sein“. Zumindest für diesen Tag behält sie recht. Ein Hip-Hopper bietet Unterhaltung für die jüngsten ZuschauerInnen, und es gibt viel Gelächter, als SchülerInnen der Klasse 4c der Schule an der Isebek eine Kindergeschichte mit vielen Anekdoten vorlesen. Dass die Geschichte vom kleinen „Zigeunerjungen“ Jenel aber überhaupt öffentlich verlesen werden kann, ist ein Politikum. Denn der Text war am Abend des 15. Mai 1933 zusammen mit anderen Büchern von NationalsozialistInnen verbrannt worden. An jenerStelle am Kaiser-Friedrich-Ufer in Eimsbüttel, der heutigen Gedenkstätte der Bücherverbrennung, hat der Arbeitskreis „Bücherverbrennung - nie wieder“ zum gestrigen 70. Jahrestag einen Lesemarathon veranstaltet. Von 12 Uhr bis 24 Uhr lasen HamburgerInnen Geschichten und Gedichte von damals verfolgten AutorInnen. EE