nur verlierer
: Sportliches Chaos

Schon im Vorfeld der World Games 2005 steht die Stadt Duisburg als Verlierer fest. In einer Mischung aus Sorglosigkeit und Klüngel wurde so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte: Entscheidende Posten wurden immer wieder neu besetzt – nicht wenige meinen: falsch. Die Kostenkalkulation ging daneben: Der Etat von ursprünglich 7,5 Millionen Euro wurde mal eben auf 20 Millionen aufgestockt. Anträge auf finanzielle Hilfen wurden nicht gestellt. Für den Ausfall von Sponsorengeldern sollen jetzt Land und Bund aufkommen. Ein gutes Jahr vor den Spielen herrscht das blanke Chaos.

KOMMENTAR VONHOLGER PAULER

Es wird immer deutlicher, dass Personal-Entscheidungen weniger wegen der Qualifikation sondern aus persönlichen Gründen getroffen wurden. Oberbürgermeisterin Bärbel Zieling (SPD) hat bis heute keine wirkliche Begründung für die Personalfluktuation geliefert. Feste Strukturen konnten so nicht entstehen.

Aber auch die Opposition im Duisburger Rat trägt ihren Teil zum Scheitern bei. Statt konstruktive Kritik zu äußern, stellt sie sich stur. Der Kommunalwahlkampf hat begonnen und wird auf dem Rücken der World Games ausgetragen.

Die zweitklassigen Weltspiele sind dabei nur am Rande wichtig. Das zeigt auch das gedämpfte Interesse des Landes. Für Olympia waren mehr Millionen drin. Jetzt gilt es nur noch, den Imageschaden möglichst klein zu halten. Von einem Scheitern der World Games wäre auch das Sportland NRW betroffen.