Senat prüft Bezahl-Uni

Regierung will Hochschulumbau zügig fortsetzen und erwägt allgemeine Studiengebühren von 500 Euro

Der neue Senat will in der Hochschulpolitik den eingeschlagenen Weg unbeirrt weitergehen. „Die Hochschulreform werden wir konsequent und zügig umsetzen“, heißt es im neuen Regierungsprogramm. Ziel sei ein weiterer Ausbau der Hochschulautonomie, wozu das Recht auf die Auswahl der Studierenden ebenso zähle wie „leistungsgerechte“ Professorengehälter. Zugleich kündigt der Senat an, die Einführung allgemeiner Studiengebühren zu prüfen. „Der Zeitpunkt der Einführung, der in anderen Ländern diskutiert wird, liegt etwa im Herbst 2005“, so Wissenschaftssenator Jörg Dräger zur taz, „ob das auch für Hamburg sinnvoll ist, wird man jetzt politisch diskutieren müssen.“

Dräger geht von maximal 500 Euro Gebühr pro Semester aus. Er plädiere aber dafür, „dass die Hochschulen selbst entscheiden sollen, ob sie diesen Rahmen ausschöpfen wollen“. Derzeit verbietet das Bundesgesetz Gebühren fürs Erststudium. Experten rechnen aber damit, dass das Bundesverfassungsgericht das Verbot im Sommer kippt.

Der alte und neue Senator möchte das Bezahlstudium durch elternunabhängige Darlehen „allen Studierfähigen“ ermöglichen. Dies sei „die ideale Lösung“, so Dräger. Fehle dafür aber das Geld, „muss man einen Kompromiss finden, so dass auf jeden Fall mindestens die sozial Bedürftigen ein Darlehen erhalten“. Er trete für ein länderübergreifendes Darlehenssystem ein.

Um die Kooperation zwischen den Lehrstätten im Norden zu verbessern und zugleich den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern, plant Dräger zudem eine norddeutsche Akademie der Wissenschaften. Dabei sollen jüngere Gastwissenschaftler für einige Jahren in Hamburg forschen und sich mit Kollegen austauschen dürfen. Noch sei die Frage der Finanzierung, so Dräger, aber ungelöst. WEI