Ruandischer Ex-Minister verurteilt

ARUSHA afp ■ Wegen der Massaker an der Tutsi-Minderheit hat das UN-Tribunal für Ruanda gestern den ehemaligen Informationsminister Eliezer Niyitegeka zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Richter im nordtansanischen Arusha sprachen den wegen Völkermordes, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und sechs weiterer Verbrechen angeklagten 50-Jährigen einstimmig schuldig, wie die unabhängige Nachrichtenagentur Hirondelle meldete. Er wird mitverantwortlich gemacht für die Massaker an Tutsi zwischen April und Juni 1994 im Westen des Landes. Niyitegeka war im Februar 1999 im ostafrikanischen Kenia festgenommen worden. Seine Verteidiger plädierten auf Freispruch. Vor dem UN-Tribunal in Arusha werden die schwerwiegendsten Fälle des Bürgerkrieg von 1994 verhandelt. Den von der Regierung angeordneten Massakern in Ruanda fielen nach UN-Schätzungen mehr als 800.000 Menschen zum Opfer, die meisten von ihnen gehörten der Tutsi-Volksgruppe an. Aber auch gemäßigte Hutu, die gegen den Genozid waren, wurden getötet.