Kredite der Deutschen

Ein Viertel hat Verpflichtungen aus Krediten. Anteil bei ostdeutschen Haushalte höher als im Westen

Fast ein Viertel der Privathaushalte in Deutschland haben Verpflichtungen aus Konsumentenkrediten. Das geht aus einer Studie hervor, die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung durchgeführt hat. Demnach sei dieser Anteil von 1997 bis 2001 gestiegen. Bei den Verschuldungsquoten und der Verschuldungsentwicklung gebe es zwischen Ost- und Westdeutschland wesentliche Unterschiede, fanden die Forscher heraus: So liege der Anteil der ostdeutschen Haushalte mit Kreditverpflichtungen im Schnitt um sieben Prozent über dem im Westen.

Besonders Familien sind in der Gruppe mit Kreditbelastungen stark vertreten. Doch auch einkommensarme Haushalte sind hoch belastet: Im Durchschnitt des Untersuchungszeitraums verwendete diese Gruppe 22 Prozent ihres monatlichen Einkommens zur Schuldentilgung, die anderen 16 Prozent. Neben dem Ausbau einer qualifizierten Schuldnerberatung rät das DIW zu „präventiven Maßnahmen“, etwa familienfreundliche Darlehen. Die Daten der Studie erfassen nur die Jahre bis 2001. Das DIW vermutet, es sei zu einem leichten Rückgang gekommen, „weil Haushalte in konjunkturschwachen Phasen erfahrungsgemäß vorsichtiger agieren“. ALO

DIW, Wochenbericht Nr. 17 vom 24. April 2003, 10 Euro, www.diw.de