Alle wollen den „Tagesspiegel“

BERLIN taz ■ Nach dem Münchner Verleger Dirk Ippen hat jetzt auch der Hamburger Heinrich Bauer Verlag Interesse an einer Übernahme des Tagesspiegels bekundet. Für den Bauer-Verlag sei das Blatt ein „journalistisch hochwertiges und interessantes Produkt“, sagte Verlagssprecher Andreas Fritzenkötter Springers Hamburger Abendblatt. Mittlerweile sei bereits ein konkretes Angebot an Tagesspiegel-Eigner Holtzbrinck abgeschickt worden. Über Inhalt und Höhe des Angebots wollte Fritzenkötter keine Angaben machen. Hintergrund der Offerten ist die anstehende Entscheidung von Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD), eine vom Kartellamt untersagte Teilfusion des Tagesspiegel mit der im Herbst ebenfalls von Holtzbrinck gekauftenBerliner Zeitung per Ministererlaubnis doch noch zu genehmigen. Holtzbrinck hatte argumentiert, nur so den hochdefizitären Tagesspiegel erhalten zu können, da auch ein Verkauf des Blattes nicht realistisch sei. Clement hatte daraufhin seine Entscheidung vertagt und dem Tagesspiegel-Management auferlegt, die Unverkäuflichkeit der Zeitungen zu belegen. Folgerichtig hieß es zu den jüngsten Angeboten gestern bei Holtzbrinck sinngemäß lapidar: „Kein Kommentar.“ STG