Harte Theaterzeiten

Intendant der Städtischen Bühnen Kölns legt Sparkonzept im Kulturausschuss vor. Teure Sanierung überfällig

KÖLN taz ■ „Leider musste erst Druck ausgeübt werden, damit die Intendanz ein Sparkonzept vorlegt“, kommentierte der grüne Ratsherr Peter Sörries den Vortrag von Peter F. Raddatz. Detailliert hatte der Geschäftsführende Intendant von Oper und Schauspiel auf der Kulturausschusssitzung am Dienstag dargelegt, wie er die kurzfristig von der schwarz-grünen Ratsmehrheit vorgegebenen 3,5 Millionen Euro einsparen will: mit weniger Premieren, weniger Personal, weniger Ausstattung, höheren Eintrittspreisen und der Schließung von Spielstätten wie der Halle Kalk.

Den Bühnen am Offenbachplatz steht eine harte Zukunft bevor. „Eigentlich müsste das Haus sofort geschlossen werden“, sagte ein Mitarbeiter der Planungsgesellschaft Gerling + Arendt. Die hatte die Bausubstanz und die technischen Anlagen des fast 50 Jahre alten, nie generalüberholten Gebäudes überprüft. Im Gefahrenfall sei weder die Sicherheit der Zuschauer noch die der Angestellten garantiert, stellte er fest. Die Empfehlung: Eine schrittweise Vollsanierung. Die koste rund 140 Millionen Euro, ein Neubau fast 200.

Den Sparplan billigte der Kulturausschuss gegen die Stimmen von SPD und FDP. Den Sanierungsvorschlag nahm er zur Kenntnis. Entscheiden muss darüber der Rat am kommenden Donnerstag. Jürgen Schön