Rentenreform unterzeichnet

PARIS taz ■ In Frankreich ist die Spaltung der Gewerkschaftsfront gelungen: Am Donnerstag abend hat Arbeitsminister François Fillon in Paris ein Abkommen über eine Rentenreform unterzeichnet – mit zwei Gewerkschaften, CFDT und CGC, die gemeinsam ein Fünftel der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes repräsentieren. Der Chef der regierungsnahen CFDT, François Chérèque, behauptete anschließend, er habe das französische Rentensystem per Umverteilung „gerettet“. Der ausgehandelte Kompromiss hält an dem Prinzip des Regierungsvorhabens fest – längere Lebensarbeitszeit und niedrigere Rente – sieht jedoch kleine Zugeständnisse vor. So sollen Rentner, die lebenslänglich zum Mindestlohn SMIC gearbeitet haben, 85 statt wie bisher geplant 75 Prozent des SMIC bekommen. Für diese Niedriglohnempfänger hatten ursprünglich alle Gewerkschaften eine Rente auf SMIC-Höhe verlangt. Die Mehrheitsgewerkschaften wie CGT und FO bezeichnen das Abkommen als „völlig unzureichend“ und unsicher in der Finanzierung. DORA