Slowakei wegen Roma kritisiert

BRATISLAVA afp ■ Die Internationale Helsinki-Föderation für Menschenrechte hat dem EU-Beitrittsland Slowakei „massive Diskriminierung“ von Sinti und Roma vorgeworfen. In einer in Bratislava veröffentlichten Erklärung forderte die Organisation von der slowakischen Regierung „dringende Maßnahmen“ gegen die „wachsende Intoleranz der Bevölkerungsmehrheit gegenüber den Roma“. Seit zehn Jahren habe die slowakische Regierung nichts gegen die Ausgrenzung der Sinti und Roma unternommen. Deren Zahl wird auf 500.000 geschätzt, was einem Bevölkerungsanteil von zehn Prozent entspricht. Sinti und Roma dürften in einigen Städten nicht wohnen und seien oft von Arbeitsangeboten ausgeschlossen, ihre Kinder würden in gesonderten Schulen unterrichtet. Durch die Hungerrevolte der Sinti und Roma Ende Februar hätten sich die Ressentiments in der slowakischen Bevölkerung noch verstärkt.