Umfassendes Klonverbot

Bundesforschungsministerin sagt deutsches Engagement bei den Vereinten Nationen zu

BERLIN taz ■ Es sei noch völlig offen, ob bei den für Herbst angesetzten Verhandlungen bei den Vereinten Nationen (UN) ein umfassendes internationales Klonverbot überhaupt möglich ist, sagte Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn gestern in Berlin auf der dreitägigen Konferenz „Klonen in biomedizinischer Forschung und Reproduktion“. Zurzeit fänden noch Sondierungsgespräche mit anderen Staaten statt. Es sei jedoch deutlich geworden, dass es eine „klare Ablehnung des reproduktiven Klonens von Menschen“ gebe. Auch habe sich eine große Gruppe gegen das Klonen zu Forschungszwecken, das therapeutische Klonen, ausgesprochen.

Skeptisch ist Bulmahn, ob über ein umfassendes Klonverbot auch ein Konsens bei der UN erzielt werden kann. In wenigen Staaten wie Großbritannien ist das Forschungsklonen gesetzlich erlaubt. Die Forschungsministerin betonte, dass sich die Bundesregierung darum bemühe, sich bei den UN-Verhandlungen für ein umfassendes Verbot einzusetzen – „wie es der Bundestag beschlossen hat“. Deutlich wurde auf der Konferenz, dass sich die Streitfrage verändert hat. War bis vor kurzem die Frage „Wann beginnt menschliches Leben?“ zentral, so ist es jetzt die Frage: „Was ist menschliches Leben?“

WOLFGANG LÖHR

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