Raketenangriffe auf den Gaza-Streifen

Israelische Luftwaffe tötet bei „Routine-Operation“ mindestens vier Palästinenser

JERUSALEM taz ■ Bei einem Angriff der israelischen Armee sind gestern mindestens vier Palästinenser getötet worden. Israelischen Berichten zufolge handelte es sich bei den Opfern um „bewaffnete Männer“, darunter zwei 15-Jährige. Die Palästinenser sprachen von sechs Toten. Der Angriff, bei dem auch mehrere Raketen auf Ziele im südlichen Gaza-Streifen abgefeuert wurden, sei eine „Routine-Operation“ gewesen, die sich gegen den Schmuggel von Waffen richtete, hieß es von Seiten der Armee. Am Sonntag waren bei dem ersten von Palästinensern aus dem Gaza-Streifen verübten Anschlag in Israel zehn Menschen im Hafen von Ashdod getötet worden.

Bereits am Dienstagabend waren zwei militante Dschihad-Aktivisten in Gaza getötet worden, nachdem das Sicherheitskabinett den Militärplan verabschiedet hatte, nach dem gezielte Angriffe auf die führenden Aktivisten palästinensischer Terrorgruppen intensiviert werden sollten. Palästinenserpräsident Jassir Arafat sprach von dem Versuch des israelischen Premiers Ariel Scharon, „den Gaza-Streifen vor dem Abzug zu zerstören“.

Israels Verteidigungsminister Mofas riet bei Beratungen mit den Sicherheitsdiensten neben einem nur bedingten Rückzug aus dem Westjordanland dazu, alle jüdische Siedlungen im Gaza-Streifen aufzulösen, jedoch die Kontrolle Israels über die Philadelphi-Route an der Grenze zu Ägypten aufrechtzuerhalten. SK