Bald im großen Wagen

Neben den kickenden „Wölfen“ hat Wolfsburg auch Grizzlies zu bieten. Die spielen Eishockey und wollen mit Hilfe eines Skodas in die erste Liga

Wolfsburg taz ■ Wieviele Grizzlies passen wohl in einen Skoda? Geht es nach den Plänen von Karl-Heinz Lorenz, werden es in nächster Zukunft eine ganze Menge sein.

Denn der Vereinschef des EHC Wolfsburg – seines Zeichens der führende Eishockeyclub der Stadt – will in die Deutsche Eishockey Liga (DEL). Das Problem: Die Halle der als Tabellenführer in die Play-Offs um den Aufstieg startenden Grizzlies ist zu klein. 4.500 Zuschauer muss eine Eishalle in der ersten Liga fassen können – nur 2.700 Fans können derzeit dort Eishockey erleben.

Lorenz lässt sich seine Zuversicht dennoch nicht nehmen. „Wir denken weiter optimistisch“, sagt er hinsichtlich eines Ausbaus. Wohl wissend, dass er mit Skoda – einem Tochterunternehmen des Automobilherstellers Volkswagen – einen potenten Partner für seinen DEL-Traum an seiner Seite hat. Sich wiederholt aus dem Fenster zu hängen, wie im Gespräch mit der dpa – „Mit dem Autokonzern im Rücken war schon beim Fußball in Wolfsburg viel möglich“ – verkneift er sich; vielleicht aus Sorge, von dem Geldgeber als zu fordernd wahrgenommen zu werden. „Ich brauche zum Stand der Dinge nichts zu sagen, alle wissen Bescheid.“

Vor dem heutigen Start der Aufstiegsspiele gegen Schwenningen wäre ein Kleinwagen kein besonders gutes Gefährt, um in der ersten Liga anzukommen. So wirkt die Zusage des Hauptsponsors, sein Engagement im kommenden Jahr fortsetzen zu wollen, als Ansporn für die Spieler, die mit dem Ziel, die erste Liga zu erreichen, zum EHC Grizzly Adams Wolfsburg gekommen sind. In einem Drei-Jahres-Plan wurde der Aufstieg von der Oberliga bis in die Bundesliga penibel vorbereitet. „Wir haben Spieler geholt, die auch im Falle eines Aufstiegs in die DEL mitspielen können“, glaubt Lorenz.

Neben den Routiniers Marek Mastic, Roman Veber und Jan Zurek spielen mehrere Profis mit DEL-Erfahrung im Team. David Musial kam vom Meister Krefeld, Rainer Suchan, Petr Bares und Sascha Genze vom ERC Ingolstadt. Bleibt zu hoffen, dass die Grizzlies in ihrem Kleinwagen keinen Unfall auf dem Weg in die erste Liga bauen. Dann wartet ein Großraumgefährt auf sie.

Oke Göttlich