vorlauf lautsprecher Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Heute findet im SBZ Krähenfuß eine Infoveranstaltung zum kommenden G-8-Gipfel in der Sprudelstadt Evian statt. Unter anderem spricht Wolf-Dieter Narr über die Gefahren und Vorteile der Globalisierung. Da diese Woche aber auch die Woche des weiteren Studentenprotestes gegen den Sparsenat wird, ist davon auszugehen, dass nicht nur die internationale, sondern auch die innerstädtische Sozialpolitik auf dem Programm steht (Unter den Linden 6, 19 Uhr). Am Dienstag dann eine ganz lustige Demo – seit die Rigaer 94 von einem Wachdienst verteidigt wird, herrscht Ausnahmezustand im ansonsten langsam zum Milchkaffeekiez werdenden Stadtteil. Die BesetzerInnen übrigens haben wiederum das Friedrichshainer Büro der PDS besetzt. Wannen stehen an allen Ecken, und täglich kreisen Hubschrauber über dem Stadtteil, um spontane Zusammenrottungen frühzeitig zu erkennen. Es reicht, finden rechtschaffene FriedrichshainerInnen und verlangen nun den Abzug von Polizei und Flugmaschine – Ruhe will man haben in seinem Kiez. Am Boxhagener Platz wird darum ab 18 Uhr demonstriert. Ebenfalls am Dienstag wird von der HUmmel-Antifa über „Burschenschaften an deutschen Hochschulen“ und deren Einfluss in Politik und Wirtschaft debattiert. In einer Stadt, die ja bis vor kurzem noch von einem ehemaligen Burschenschaftler und seinem „Fuchs“ regiert wurde, eine nötige Sache (Unter den Linden 6, 20 Uhr). Ebenfalls in der Humboldt-Universität spricht dann am Freitag der Faschismusexperte Andreas Speit über die Esoterik. Diese sei in einem Bereich „zwischen Faschismus und neuer Gesellschaft“, so Speit, angesiedelt und prägt die öffentliche Debatte leider vielfach mit (Raum 3075, 19 Uhr).