A 39 kommt nimmer

Sparpläne von Finanzminister Eichel gefährden Bau der umstrittenen Autobahn von Lüneburg nach Wolfsburg

Hamburg taz ■ Der Bau von zehn Ortsumgehungen und der Autobahn A 39 von Lüneburg nach Wolfsburg sind nach der Ankündigung von Finanzminister Hans Eichel (SPD), die Verkehrsinvestitionen bis 2008 um 7,7 Milliarden Euro zu kürzen, stark gefährdet. Mit dem Baggern für die von Umweltschützern kritisierte A 39 sei vor 2015 nicht zu rechnen, heißt es aus der Grünen Bundestagsfraktion.

Das in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommene 440 Millionen Euro-Projekt stoße nicht nur auf wachsenden Widerstand von Anwohnern, es werde wegen knapper Kassen auch in den nächsten Jahren nicht realisiert. Da der Verkehrswegeplan ohnehin unterfinanziert sei, würden durch Eichels Sparplan jetzt „Projekte wie die A 39 auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben“.

„Wir gehen derzeit davon aus, dass die A 39 vor 2015 angeschoben wird“, sagt der Sprecher von Wirtschaftsminister Walter Hirche (FDP), Andreas Beuge. Wie sich die Kürzungen tatsächlich auswirkten, werde sich aber erst im April bei einem Gespräch mit Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) zeigen. Nach Eichels Ankündigung sei allerdings jetzt schon klar, dass bis 2006 etwa 120 Millionen Euro für den Straßenbau fehlten. Frühestens dann könne in Niedersachsen wieder mit Neubauprojekten begonnen werden, kritisierte Beuge. Betroffen seien unter anderem die Ortsumgehungen in Burgdorf, Wehrbergen, Castrup, Diepholz, Lüchow, Bramsche-Wallenhorst und Thuine-Freren. Kai Schöneberg