Revolution der Töne

„Wir sind total genervt davon, wie Musik verschandelt wird, und dass fast alle, die in diesem Geschäft sind, nur noch an eines denken: Profit“, empört sich Szina. Deshalb veranstaltete der Künstler gestern eine „Musikrevolution“ mit zehn Live-Acts auf einer Bühne gegenüber dem NDR-Fernsehen in Lokstedt. Der NDR organisiert den deutschen Vorentscheid des Grand Prix d‘ Eurovision, der, so Szina, nur Musiker auf die Bühne hole, die den Organisatoren gefielen. Er wolle damit deutlich machen, dass auch ohne Massencasting und wichtige Produzenten gute Musik gemacht werden könne. „Das, was wir heutzutage im Fernsehen bei Casting-Shows erleben, ist ekelhaft. Das hat nichts mit Musik zu tun“, ereifert sich Szina.

Zudem ist er der Meinung, dass Musiker, die nicht in das Bild der Massen passen, von den Plattenfirmen ausgegrenzt werden. Alles drehe sich nur um gute Kontakte – und nicht um das Talent. „Die Plattenfirmen haben begriffen, dass sie mit dem Medium Fernsehen viel Kohle machen können“, sagt Produzent Lars Ohlendorff. „Musik ist Kunst und kein Mittel, um Einschaltquoten zu machen“, so der 25-Jährige. Er arbeitet gemeinsam mit den Künstlern „Liz Abogado feat. KAILAS“, die gestern auch auftraten. Die 17-jährige Liz Abogado: „Wir brauchen kein Casting. Gute Musik können wir auch allein machen.“ Auch der 27-jährige „Hangman“ hat gestern auf der Bühne Gitarre gespielt. Sein Fazit: „Eine echt coole Sache.“ KJ/FOTO: LÜBBERSTEDT