post von goettlich: Nur noch eine Niederlage

Lieber Franz Gerber, entschuldige bitte das Duzen, es ist sonst nicht meine Art. Aber nur so komme ich in die Nähe der Vertraulichkeit, die sich in den Zeitungen dieser Stadt wiederfindet und scheinbar Deinen Herzschmerz mit dem FC St. Pauli lindern kann. So war es vor Monaten eine Sache des Herzens, bei St. Pauli zu bleiben, sagtest Du. Nicht etwa, dass Du Dich in den Gesprächen mit Zweitligist Regensburg verpokert hättest. Du bist ja ein Fachmann. Das weiß jeder, der Deine Laufbahn verfolgt hat. Wie viele Insolvenzen pflastern nochmal Deinen Weg? Wieviele Spiele wurden seit Deiner Zeit als Sportdirektor/Trainer beim FC St. Pauli gewonnen?

Störzeile vonOke Göttlich

Aber Du hattest es ja auch hart. Vor allem hier, wo Du noch in Erstligazeiten mit einem Vertrag ausgestattet wurdest, der in drei verschiedenen Versionen die Kontrollgremien passierte. Aber auch das Geld linderte Deine Schmerzen nicht. Viel zu häufig tat es Dir weh, was Du um Dich herum erleben musstest. Zwei Abstiege, 40 verpflichtete Spieler, von denen scheinbar keiner gut genug ist, Dir nun in der dritten Liga zu helfen. Und stets diese Fußballdilettanten im Präsidium. Es ist nur recht, darauf zu pochen, dass sportlich alles nach Deinen Vorstellungen passiert. Du konntest ja nie etwas dafür, dass St. Pauli seit Jahren Abstiegssorgen umgeben. Denke immer daran, dass Du der Einzige auf dem richtigen Weg bist. Anders weiß ich auch nicht, wie Dein Leid zu lindern sei. Aber vielleicht reicht ja eine Niederlage morgen gegen Kiel, und Du wärest wieder frei – für einen richtig großen Verein.