Hamburg steuert ins Off

Die Hansestadt wirtschaftet auf Kosten ihrer Kinder. Nur vier von 30 Nachhaltigkeitsindikatoren sind positiv

Hamburg wirtschaftet in einer Weise, die nicht lange gut gehen kann. Nach einer Analyse des Zukunftsrates ist „die Entwicklung der Hansestadt auch im Wirtschaftsboomjahr 2007 in weiten Teilen unwirtschaftlich, sozial ungerecht und umweltschädlich verlaufen“. Zu den gravierendsten Fehlentwicklungen gehöre der hohe Flächenverbrauch, die steigende Staatsverschuldung sowie die großen Unterschiede zwischen Arm und Reich.

Der Zukunftsrat geht auf die Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio 1992 zurück, auf der lokales Handeln gefordert wurde. Dem Rat gehören mehr als 100 Organisationen der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft an. Um bewerten zu können, ob sich der Stadtstaat in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht auf lange Sicht tragfähig entwickelt, hat der Rat die „Hamburger Entwicklungsindikatoren Zukunftsfähigkeit“ (HEINZ) erarbeitet.

Der Katalog besteht aus 30 Indikatoren, die mindestens zwei Nachhaltigkeitsdimensionen abdecken. Als zukunftsfähig gilt die Entwicklung, wenn sie, in die Zukunft fortgeschrieben, ein definiertes Nachhaltigkeitsziel erreichen würde. Zukunftsfähig entwickelt sich demnach nur die Versorgung mit Lebensmitteln aus der Region sowie mit fair gehandeltem Kaffee. Auch der Wasserverbrauch und die Sterblichkeit unter 65 Jahren verringern sich in einer Weise, die den Zukunftsrat hoffen lässt.

Zu weit ab vom Nachhaltigkeitsziel liege dagegen die Entwicklung der Arbeitslosen- und der Sozialhilfequote. Die Kluft zwischen armen und reichen Stadtteilen habe sich kaum geschlossen. Die Abfallmenge sei gewachsen, die Gewässergüte habe sich nicht wesentlich verbessert und der Rückgang der CO2-Emissionen reiche nicht für den Klimaschutz. KNÖ