Wochenübersicht: Kinderhort
: Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen

Gleich zwei große Kinderfilmproduktionen sind am Donnerstag ins Kino gekommen: Der Disney-Konzern schickt die „Bärenbrüder“ ins Rennen, die Kanzler-Stadt kontert mit „Back to Gaya“. Die Geschichte von den kleinen Gayanern mit den riesengroßen Ohren, Geschöpfen aus einer Fernsehserie, die plötzlich in die Realität katapultiert werden, ist der erste komplett im Computer entstandene Spielfilm aus deutschen Landen. Entstanden unabhängig von den beiden Animationsmarktführern Disney und Dreamworks in der Medienmetropole Hannover, hält man problemlos alle Standards der Computeranimation ein und mit der internationalen Konkurrenz mit. Clever haben die Filmemacher sich außerdem nicht darauf beschränkt, ein eindimensionales Abenteuer mit putzigen Figuren im Rechner zu generieren. Die Charaktere sind vergleichsweise vielschichtig, die Geschichte hat ihre hintergründigen Aspekte, die je nach Alter dechiffriert werden können: damit ist „Back to Gaya“ ein zwar weitgehend harmloser Spaß, aber doch zumindest einer für die ganze Familie. Promi-Stimme hier Michael „Bully“ Herbig. Mit „Bärenbrüder“ dagegen scheint der Disney-Konzern selbst nicht allzu glücklich zu sein: In der Werbung bleibt der eigentliche Protagonist, ein in einen Bärenkörper strafversetzter Eskimojunge, weitgehend außen vor, während Benny und Björn zu gar nicht heimlichen Stars erhoben werden. Dabei sind die tollpatschigen Elche eigentlich nur die Running Gags, die immer wieder durchs nicht einmal sonderlich sorgfältig gezeichnete Bild stolpern. Deren Dialoge und Slapstickszenen sind tatsächlich das einzig Erheiternde an einem Film, dem man deutlich ansieht, dass er mehr als zehn Jahre lang von Autor zu Autor verschoben wurde. Die deutschen Stimmen kommen bei den „Bärenbrüdern“ u. a. von Daniel Brühl und Moritz Bleibtreu.